Die Erdölindustrie im Nigerdelta


Pre-University Paper, 2001

27 Pages


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Inhaltsverzeichnis

1. Rahmenbedingungen der Erdölwirtschaft
1.1 Naturräumliche Eingrenzung Seite
1.2 Sozialräumliche Bedingungen Seite
1.3 Ökonomische Ausgangslage Seite
1.3.1 Die Rolle von Shell Seite

2. Raumprobleme
2.1 Ökologische Probleme Seite
2.2 Soziale Probleme Seite
2.3 Ökonomische Probleme Seite

3. Lösungsansätze Seite

4. Persönliche Stellungnahme Seite

5. Anhang Seite

1.Rahmenbedingungen der Erdölwirtschaft

1.1 Naturräumliche Eingrenzung

Das Niger-Delta liegt im Südosten Nigerias und gehört zu den größten Feuchtgebieten der Erde. Es gibt keine allgemein gültige Definition, wo das Niger Delta beginnt, und wo es aufhört. Es erstreckt sich über eine Fläche von über 30.000 Quadratkilometern.

Das Delta ist ein komplexes System, das von den Flüssen Niger und Benue ständig neu gestaltet wird. Laut Berichten der Weltbank ist es „ das größte und komplexeste Süßwasserökosystem Westafrikas“ Es umfasst drei Habitatzonen. Die Sandhügel und Inseln in und außerhalb der Küstenzone; die Mangrovenwälder im Bereich der regelmäßig überspülten Brackwasserzone, die bis zu 50 km landeinwärts hineinreicht; Süßwasser-Sumpfwälder weiter im Binnenland, sowie Tieflandregenwälder am Oberlauf des Deltas. Über 80% des Deltas sind zeitweise überflutet, was wesentlich zur Erosion der Flussufer beiträgt. Geht das Wasser nach der Regenzeit zur ück, bleiben Sümpfe und Seen. Auf diese Art gestaltet sich das Delta zwischen Erosion und dem Anschwemmen von Geröll, Schlamm u.a. immer wieder neu. Diese Dynamik unterliegt allerdings einer Beeinflussung durch den Menschen, etwa durch die Dämme, die entlang des Niger während der vergangenen 25 Jahre gebaut wurden. Experten schätzen, dass diese Dämme rund 70 Prozent der Anschwemmungen zur ückhalten und so dem Delta eine seiner wichtigsten Lebensgrundlagen, die ständige Erneuerung des Bodens entziehen und damit ein Vordringen des Meeres ermöglichen. Die ausgedehnten Mangrovenwälder des Deltas bedecken eine Fläche von rund 6.000 Quadratkilometern und gehören zu den größten Mangrove nwäldern der Erde. Den größten Teil des Deltas nehmen die Süßwassersumpfwälder ein, die wegen ihrer Unzugänglichkeit wesentlich weniger abgeholzt wurden als der Marschregenwald. Letzterer ist heute praktisch verschwunden, und das Gebiet ist zur Savanne geworden. Die dem Festland vorgelagerten lnseln sind noch weitgehend intakt und bieten eine große Artenvielfalt.

Das Nigerdelta beherbergt vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Sumpfkrokodil, Zwergflußpferd, Mantani, verschiedene Otterarten, Stachelschweine, Eidechsen, Schimpansen, Leoparden und den Afrikanischen Elefanten. Da auch die Flora des Nigerdeltas zahlreiche bedrohte Arten umfasst, betrachtet die IUCN (Internationale Union für Naturschutz) die Erhaltung des Nigerdeltas als eine der dringensten Anliegen des Naturschutzes in WESTAFRIKA Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 3.000 bis 4.500 mm, die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80 Prozent und die durchschnittliche Temperatur bei 27 Grad Celsius.

1.2 Sozialräumliche Bedingungen

Die Bundesstaaten Rivers und Delta umfassen etwa 80 % des Deltas. Größere städtische Zentren sind Port Harcourt (Rivers State) mit über 400.000 und Warri (Delta State) mit mehr als 200.000 Einwohnern. Über 70 % der Bevölkerung leben im ländlichen Raum. Die Bevölkerungszahl des Nigerdeltas liegt bei ungefähr 7 Millionen Einwohnern. Das jährliche Bevölkerungswachstum liegt bei ca. 3%. Die Bevölkerung des Nigerdeltas teilt sich auf mehr als 20 ethnische Gruppen auf. Die zwölf größten sind (Ijaw, Edo, Itsekiri, Urhobo, Isoko, Igbo, Ogbia, Ikwere, Ogoni, Ndoki, Andoni, Ibibio), wobei die Ijaw die zahlenmäßig größte Gruppe (über vier Millionen) stellen. Sie sind vor mehr als 7000 Jahren in das Delta gewandert. Da sie sehr isoliert leben, unterscheidet sich ihre Sprache klar von den Sprache n der anderen im Delta lebenden ethnischen Gruppen. Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich entlang der Küste über das gesamte Delta.

Die Menschen leben von und mit dem Wasser und dem Land. Das Delta bestimmt nicht nur ihre Lebensweise, die Art ihrer Häuser und ihre Wirtschaft. Das Delta bestimmt ihre Mythen, ihr Vokabular, ihre Bilder, Märchen und Gebräuche. Sechs große und unzählige kleinere Wasserläufe trennen die weit über tausend dörflichen Gemeinschaften, erschweren die Kommunikation zwischen den Dörfern und bestimmen die soziale Organisation. Das Ergebnis ist eine Vielzahl von Sprachen und Völkern, deren größte Gruppe einige Millionen Menschen zählt. Die zahlenmäßíg kleinsten ethnischen Gruppen umfassen oft nicht mehr als fünfzig- bis hunderttausend Menschen.

1.3 Ökonomische Ausgangslage

Im Nigerdelta liegt der Großteil der Nigerianischen Öl und Gasreserven. Der industrielle Sektor wird von der Ölwirtschaft beherrscht, eine Enklavenwirtschaft, beherrscht von internationalen Ölgesellschaften. (siehe 1.3.1 Die Rolle von Shell) Das Nigerianische Öl hat nur minimale Schwefelanteile und wird deshalb gerne von Raffinerien genommen. Der geringe Schwefelanteil ermöglicht es strenge Umweltschutzauflagen zu erfüllen. Außerdem kann man aus dem Nigerianischen Öl eine relativ große Mengen Leichtölprodukten wie Benzin und Kerosin herstellen. Diese sind gewinnträchtiger als Schwerölprodukte was sich im Preis niederschlägt.

Des weiteren liegt Nigeria näher an dem größten Markt für Erdölprodukte, den Vereinigten Staaten als die Länder des Nahen Ostens. Dies schlägt sich in den Transportkosten nieder.

Die Bewohner des Deltas bauen überwiegend landestypische Speisen an. Diese werden für den Eigenbedarf und den Verkauf auf lokalen Märkten verwendet. Allerdings da die Böden immer schlechter werden und die Bevölkerung rasch wächst werden Anbauflächen knapp.

Im Nigerdelta liegt das BSP pro Kopf mit 280 $ deutlich niedriger als der Landesdurchschnitt wogegen die Lebenserhaltungskosten die höchsten des Landes sind. Die Arbeitslosigkeit liegt bei ca. 30%. Nur 30% - 40% der im Delta lebenden Kinder gehen in die Grundschule im übrigen Teil Nigerias sind es ca. 76% der Kinder. Auch die Versorgung mit Trinkwasser, Strom und Abwasserkanälen liegt deutlich unter dem nigerianischen Standard.

1.3.1 Die Rolle von Shell

Shell produziert Öl und Gas in 45 Ländern. Eines der wichtigsten davon ist Nigeria. Das bedeutendste Ölproduktionskonsortium in Nigeria ist die Shell Petroleum Development Company of Nigeria Ltd. (SPDC). Die SPDC fördert täglich 800.000 bis 1 Million Barrel und damit fast die Hälfte des in Nigeria produzierten Öls. Die SPDC ist ein Joint Venture an dem Shell mit 30% beteiligt ist. Shell ist in diesem Joint Venture für die technische Durchführung und Koordination der Ölproduktion zuständig.

Die SPDC beutet im Nigerdelta 94 Ölfelder aus, die insgesamt ein Gebiet von 31000 km² umfassen. Die wichtigsten Ölfelder sind Forcados, Bonny Light und Bonny Medium. Zudem verfügt die SPDC im Nigerdelta über mehr als 86 Leitungsstationen und 6.200 km Pipeline. Für das Konsortium arbeiten 5.000 Menschen, darunter 300 Nichtnigerianer. Weitere 20.000 Menschen arbeiten über Subunternehmen indirekt für Shell.

Shell hält ebenfalls Anteile von 40% an der National Oil and Chemical Marketing einem der marktführenden Ölhandelsunternehmen in Nigeria. Darüber hinaus ist Shell als Anteilseigner (25,6%) und technischer Manager am neuen LNG-Projekt beteiligt.

Alle diese Anteile machen die Royal Dutch/Shell-Gruppe in Nigeria zur wichtigsten ausländischen Ölgesellschaft - und das erst recht im Nigerdelta, wo Shell das mit Abstand größte Unternehmen ist . Diese Position verdankt der Shell-Konzern selbst heute noch seinen guten Beziehungen zu den früheren britischen Kolonialbehörden. 1937 gründeten Shell und die Kolonialadministration unter dem Namen Shell Tef ein Joint Venture mit einer Blankovollmacht zur landesweiten Ölexploration. Als diese zurückgezogen wurde, besaß Shell bereits die vielversprechendsten Förderkonzessionen. Es ist nicht ganz klar, wieviel die nigerianische Ölproduktion für Shell wert ist Pro Barrel haben die privaten Ölgesellschaften allerdings ein Anrecht auf einen Gewinn von mindestens $ 2,30; diesen können sie auf $ 2,50 steigern, falls sie mehr als $ 1,50 je Barrel investieren.

Für den Zeitraum von 1986-1995 hat Shell $ 2 Milliarden verdient. Insofern ist Nigeria ein wichtiges Land für den englisch- niederländischen „Multi“. Shells 30-prozentiger Anteil an der SPDC entspricht, wenn man die letzten fünf Jahre nimmt, einer Ölmenge von 250.000 bis 290.000 Barrel pro Tag. Damit ist Nigeria nach den Vereinigten Staaten und Großbritannien für Shell das drittwichtigste Produktionsland. 1994 stammten 11,7% der gesamten Rohölproduktion des Shell-Konzerns aus Nigeria.

2. Raumprobleme

2.1 Ökologische Probleme

Seit einigen Jahrzehnten wird die Umwelt im Nigerdelta stark beeinträchtigt. Der jüngste Bericht der Weltbank nennt hierfür drei Hauptgründe: die Ölindustrie, das starke Bevölkerungswachstum das Scheitern der Regierungspolitik.

Die Ölindustrie ist hierbei als der Hauptgrund der Umweltzerstörung zu sehen und hängt mit den anderen beiden Punkten zusammen. Das Bevölkerungswachstum ist zum Beispiel teilweise auf eine stärkere Einwanderung in den 60 er Jahren zurückzuführen, da die Ölindustrie Arbeitskräfte warb. Das Scheitern der Regierungspolitik hängt auch mit der Ölindustrie zusammen, da die Politik versucht den Weg für die Ölindustrie möglichst zu ebnen, da die Einkünfte aus der Ölwirtschaft die größte Geldquelle des Landes ist. Die Regierung kann es sich nicht leisten die Ölwirtschaft außen vor zu lassen. Die Ölindustrie ruft im Nigerdelta folgende Umweltprobleme hervor:

Zerstörung der Landschaft Ölverschmutzung und Entsorgung Abfälle Luftverschmutzung Diese Probleme unterscheiden sich in Art und Ausmaß voneinander. Um Öl zu suchen zu fördern und zu transportieren wird ein weitreichendes Transportnetz benötigt. Deshalb durchziehen das Nigerdelta teilweise planlos gebaute Straßen, Kanäle und Schneisen für Pipelines.

Die Straßen unterbrechen immer wieder Flüsse. Da sie ohne Straßengräben gebaut werden kann das Wasser nicht abfließen. Schwere Regenfälle zerstören deshalb immer wieder Ernten. Außerdem kommen Einheimische über die Straßen in vorher undurchdringliche Gebiete. Dies stellt die wichtigste Bedrohung der Artenvielfalt im Nigerdelta dar.

Um eine Pipeline mit dem Durchmesser von 15% zu verlegen muss eine Schneise von 5 m geschlagen werden. In den vergangenen Jahren legte die SPDC ca. 1100 km Pipelines was zur Folge hatte das große Teile Wald abgeholzt werden mussten. Auf dem Weg von der Bohrstelle in die Raffinerien gelangt immer wieder Öl in die Umwelt und zerstört diese dadurch. Die Weltbank schätzt das dadurch rund 2300 m³ Öl in die Umwelt gelangen. Eine beträchtliche Menge wenn man bedenkt das 1 Tropfen Öl ca. 600 l Trinkwasser verseucht, welches in diesen Regionen sehr knapp ist.

2.2 Soziale Probleme

Die Bewohner des Nigerdeltas bekommen fast ausschließlich die Nachteile der Erdölwirtschaft zu spüren. Die Vorteile genießen die Ölkonzerne und die politische Elite in Lagos. Regierungsinvestitionen in das Delta sind selten und die Entschädigungszahlungen der Ölkonzerne für die Vernichtung von Wäldern und Ackerland gelten als zu niedrig. Die Lebenserhaltungskosten zählen zu den höchsten in Nigeria während das Pro Kopf Einkommen eines der niedrigsten des LANDES IST Dies führte zu einer extrem negativen Haltung der Bewohner des Deltas zur Ölindustrie und den damit verbundenen Unternehmen. Da die Kluft zwischen den Bauern, denen die Ölindustrie praktisch die Lebensgrundlage entzogen hat und dem Lebensstil derer die in der Ölindustrie beschäftigt sind immer breiter wird, kam es in den 70er Jahren erstmals zu Protesten. Seitdem beherrschen stark ausgeprägte soziale Unruhen das Land.

Die soziale Situation im Nigerdelta ist von einem hohem Bevölkerungswachstum gekennzeichnet ca. 3%. Da die landwirtschaftliche Produktivität stagniert ballt sich die Bevölkerung mehr und mehr in Gebieten in denen der Ackerbau noch möglich ist. Es gibt bisher keine Untersuchungen wie sich ein solcher Zustrom auf die sozialen Strukturen auswirkt.80% der gemeldeten Krankheiten kann man auf durch Öl verschmutztes Trinkwasser zurück führen. Laut Schätzungen haben nur 20% der Bewohner des Deltas Zugang zu sauberem Trinkwasser, was auch darauf zurückzuführen ist, dass es keine Wasseraufbereitungsanlagen oder Kläranlagen gibt. Außerdem hat ein Großteil der Bewohner keinen Zugang zu sanitären Anlagen und entsorgt Abwässer und Müll in die nächstgelegenen Wasserläufe. Das Erziehungs- und Kommunikationssystem ist, verschärft durch das gravierende Transportproblem, praktisch zusammengebrochen.

2.3 Ökonomische Probleme

Die großräumige Förderung von Erdöl hat sich störend auf die Nigerianische Wirtschaft ausgewirkt. Durch die Ölkrise in den 70er Jahren, bei dem sich der Preis für ein Barrel Öl fast vervierfachte, flossen durch Joint Ventures mit ausländischen Ölkonzernen Milliarden von Dollar in die nigerianische Staatskasse. Diese Geld verteilte sich auf die militärische und politische Elite und wurde für den Ausbau einer riesigen städtischen Bürokratie ausgegeben. Der einfache Nigerianer musste sich weiterhin von der Landwirtschaft ernähren. Bei ihm kamen die Öl Dollars nicht an. Es ging ihnen sogar noch schlechter als vorher, da Verbrauchsgüter nicht vom Binnenmarkt gekauft sondern importiert wurden. Als ein Großteil der Jugendlichen Bevölkerung auch noch vom Land in die Stadt zog brach die Landwirtschaft völlig zusammen. Wurden 1960 noch 62% der Exporteinnahmen durch den Verkauf von Agrarprodukten erzielt, machen die Öldollars inzwischen 97% der Exporteinnahmen aus und es werden 10 mal so viel Lebensmittel eingeführt wie 1960.

Als in den 80er Jahren die Ölpreise wieder sanken machte sich die einseitige Orientierung der Wirtschaft bemerkbar. Nigeria drohte das einzige Standbein weggetreten zu werden. Zurzeit durchlebt Nigeria eine Staats-, Verfassungs- und sozioökonomische Krise. Die Qualität des Bildungswesens hat sich drastisch verschlechtert, was daran liegt, das der Bildungsetat als Prozentsatz des Staatshaushaltes festgelegt war. Auch das Gesundheitswesen hat sich drastisch verschlechtert, da die Ausgaben für Selbiges um 50% gesenkt wurden. Eine Folge sind die anhaltenden Epidemien.

3. Lösungsansätze

Die Lage im Nigerdelta fordert baldiges handeln. Es müssen Veränderungen in der Regierung sowie im Gesundheitswesen, dem Handel (Import/Export), dem Bildungswesen, der Landwirtschaft und der Umweltpolitik des Landes vollzogen werden.

Es muss freie demokratische Wahlen geben die durch Beobachter aus dem Ausland, vor Ort verfolgt werden, um das Risiko von Manipulationen zu minimieren. Möglicherweise muss hier auch ausländisches Militär eingesetzt werden um Ausschreitungen zu verhindern. Diese gewählte Regierung muss dann die oben angesprochenen Probleme lösen.

Es muss eine flächendeckende Gesundheitsversorgung, zum Beispiel durch Impfungen zur Einschränkung von Epidemien wie Cholera und Typhus, gewährleistet sein. Dringend notwendig ist auch eine flächendeckende Versorgung der Bewohner des Deltas mit sanitären Anlagen, Trinkwasser und wenn möglich auch Elektrizität. Auch muss ein Abfallentsorgungssystem eingeführt werden, dass von den Einwohnern auch angenommen wird um zu erreichen, dass sie ihren Abfall nicht mehr in den nächsten Fluss werfen.

Veränderungen müssen auch in der Landwirtschaft vollzogen werden. Den Bauern könnte zum Beispiel durch Subventionen auf Düngemittel eine bessere Ernte ermöglicht werden. Auch das Einsetzen von landwirtschaftlichen Maschinen ist denkbar, allerdings ein hoher Kostenfaktor. Man könnte die Landwirtschaft auch in Genossenschaften organisieren um bessere Preise für die Produkte erzielen zu können, da keine Zwischenhändler mehr bezahlt werden müssen. Vorraussetzung ist dafür allerdings ein ausreichend großer Binnenmarkt.

Um diesen zu bekommen muss der Import von Nahrungsmitteln soweit zurückgeschraubt werden, dass die Bauern alle ihre Produkte absetzen können. Außerdem muss es ein Importstop für Luxusprodukte geben die im eigenen Land hergestellt werden. Eine solche Verfahrensweise würde sich positiv auf die Handelsbilanz auswirken.

Ein weiterer Punkt der drastisch verändert werden muss ist die Bildungspolitik. Es müssen Schulen im Nigerdelta gebaut werden um den Kindern und Jugendlichen im Nigerdelta eine Perspektive geben zu können. Wenn diese nicht ausreichend frequentiert werden müssen die Eltern in Kampagnen darüber aufgeklärt werden wie wichtig der Besuch einer Schule für die Zukunft ihrer Kinder ist. Die Benutzung der Schule muss kostenlos sein.

Im Bereich der Umweltpolitik muss ganz klar recherchiert werden welche Umweltsünden die Erdölwirtschaft begangen hat und dafür dann die Erdölwirtschaft empfindlich zur Kasse gebeten werden. Genauso müssen aber auch die Einwohner des Deltas über die Empfindlichkeit des Ökosystems Nigerdelta aufgeklärt werden, um auch Schäden aus dieser Richtung zu vermeiden. Natürlich wird eine Umsetzung der Lösungsansätze in dieser Form nicht möglich sein. Aber schon durch eine Umsetzung in Ansätzen wird sich positiv auf das Nigerdelta auswirken.

Landflucht

4. Persönliche Stellungnahme

Nigeria ist in einer prekären Lage, die ehemals schwarzafrikanische Musterdemokratie, durchlebt eine schwere Krise. Die in den 70er Jahren führende Exportnation liegt buchstäblich am Boden. Das Land war nicht in der Lage aus dem Bevölkerungsreichtum, den umfangreichenden Bodenschätzen und seinen guten klimatischen Bedingungen Kapital zu schöpfen und Anschluss an die Industrieländer zu bekommen. Die Deviseneinnahmen während des Ölbooms wurden nicht dafür genutzt um das zweite Standbein, die Landwirtschaft zu festigen. Es wurde nie in die Landwirtschaft investiert um Beispielsweise Produktionstechniken zu verbessern oder die Produktivität zu steigern. Der Zusammenbruch des Agrarexportmarktes in den 70er Jahren war die logische Konsequenz. Die allerdings auch mit dem Verhalten der städtischen Bevölkerung in direkter Beziehung stand, die lieber ausländische statt Einheimische Produkte aß. Die oben genanten Lösungsansätze sind vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung, allerding it und steinig.

5. Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Erklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfeverfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlich und sinngemäßen

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Details

Title
Die Erdölindustrie im Nigerdelta
Author
Year
2001
Pages
27
Catalog Number
V100318
ISBN (eBook)
9783638987462
File size
463 KB
Language
German
Keywords
Nigerdelta Probleme Erdöl Erdölförderung
Quote paper
Dennis Kiefer (Author), 2001, Die Erdölindustrie im Nigerdelta, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100318

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