Kleists "Marquise von O..." und ihre Stellung in der "gebrechlichen Einrichtung der Welt".


Hausarbeit, 2000

15 Seiten, Note: 2,2


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Die Bedeutung der Familie

3. Die Marquise und der Graf F

4. Identitätskrise und Selbstfindungsprozeß

5. Abschließende Bemerkungen

6. Quellen und Literatur

1. Einleitung:

Heinrich von Kleists Erzählung Die Marquise von O... ist sein wohl bekanntestes und umstrittenstes Werk. Seit der Veröffentlichung in der zweiten Ausgabe des „Phöbus“1, im Jahre 1809 hat sie viel Aufregung ausgelöst und eine Fülle von Kritikern und Interpreten zu Tage gebracht, welche sich mit dem Stoff auseinandersetzten.

Im Mittelpunkt der Betrachtung stand dabei häufig die Protagonistin der Erzählung, die immer wieder unter bestimmten Gesichtspunkten „durchleuchtet“ wurde. Auch die Aufmerksamkeit meiner Annäherung an den Text bezieht sich auf die Figur der Marquise von O..., da sie als eine der interessantesten Frauenfiguren der Literatur des 19. Jahrhunderts gilt.

Meine Analyse dieser Hauptfigur Kleists wird sich auf die Einflüsse beziehen, durch welche die junge Frau geprägt wird, auf ihre Weltanschauung und auf die Schicksalsschläge, die sie in ihrer Entwicklung voran bringen . Dabei werde ich versuchen, sowohl die gesellschaftlichen Zwänge anzusprechen, unter denen die Marquise in ihrer Situation leidet, als auch die eigene innere Notlage aufzuzeigen, die ihre ganze Kraft in Anspruch nimmt, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen.

Den Aspekt des Ursprungs der Kleist´schen Novelle werde ich ausklammern, da eine detaillierte Analyse dieser Frage den Rahmen sieser Arbeit sprengen würde.

Im Folgenden werde ich zuerst versuchen, die Beziehung der Marquise zu ihrer Familie näher zu schildern, wobei sich mein Schwerpunkt auf ihre Eltern verlagern wird. In diesem Abschnitt werde ich ebenfalls auf die gesellschaftlichen Konventionen zu sprechen kommen, denen die junge Witwe unterworfen ist.

Als zweites werde ich das Verhältnis der Marquise von O... zum Grafen F... darstellen und die Ambivalenz der Gefühle näher analysieren die dieses prägen.

Daraufhin werde ich mich ausführlicher mit der eigentlichen Person der Marquise beschäftigen und versuchen Ansätze zu deren Verhaltensweisen und der Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit auszuarbeiten, bevor ich die Identitätskrise und den inneren Wandlungsprozeß ansprechen werde, in dem sich die Marquise während des ganzen Geschehens befindet.

Zum Ende meiner Arbeit werde ich noch einige abschließende Gedanken einbringen und ein kurzes Resümee ziehen.

2. Die Bedeutung der Familie

Die Familie als soziale Institution nimmt in der Marquise von O... eine besondere Stellung ein. Obwohl sie als Gegenteil zur erzählten Kriegshandlung zu sehen ist und somit einen Ort der Ruhe und des Friedens markiert, scheint sie trotzdem von den gegebenen Umständen bedroht und sogar in Gefahr auseinanderzubrechen.

-Sie [die Zitadelle und die Familie des Kommandanten] bieten nur den Schein einer selbständigen Macht, die man dort für in sich gefestigt und unabhängig von äußeren Kräften hält. In Wirklichkeit ist der Zusammenbruch dieser labilen Lebenswelt in jedem Moment möglich und auch dem erstbesten Zufall überlassen.⊠2

Gleichzeitig erscheint die Familie als miniaturisierte Form der Gesellschaft: sie ist allgemein gültigen Normen unterworfen, was die Mitglieder unter einen sozialen Zwang stellt, unter dem auch die Verstoßung der Tochter durch die Eltern erfolgt.

Die Marquise, die nach dem Tod ihres Ehemannes bereitwillig in das elterliche Haus zurückkehrt, erhofft sich dort ein beschauliches und ungestörtes Leben, was allerdings durch den ausbrechenden Krieg gestört wird.

-Hier hatte sie die nächsten Jahre mit Kunst, Lektüre, mit Erziehung, und ihrer Eltern Pflege beschäftigt, in der größten Eingezogenheit zugebracht: bis der ... Krieg plötzlich die Gegend umher [...] erfüllte.⊠3

Die Grenze zwischen Familie und Krieg verschwimmen unter diesen Geschehnissen merklich. An dieser Stelle setzt also wieder einmal eine Doppeldeutigkeit der Dinge und Ereignisse ein, mit der sich die Marquise durchgehend konfrontiert sieht, welche ihr aber schwer fällt zu akzeptieren.

Der Krieg hält nicht nur in Form der eroberten Zitadelle (welche symbolisch für die Eroberung der Marquise durch den Grafen F... steht) Einzug in das private Leben, er manifestiert sich ebenfalls in der Sprache des Obristen und der anderen Familienmitglieder.

Das ist vor allem an den Aussagen zu erkennen der Graf erobere fDamenherzen wie FestungenQ (S.15) und der Obrist müsse sich: f[...] diesem Russen schon zum zweitenmal ergeben!Q (S. 20). Die Kriegshandlung des ersten Teils der Erzählung wird ausgeweitet und durchzieht als Motiv den ganzen Text. Gleichzeitig dient der dort etablierte Ausnahmezustand eine Rechtfertigung für das Verhalten des Grafen, womit Kleist den Ausgangspunkt für die spätere Versöhnung anklingen läßt.

Im Hinblick darauf ist wiederum auf die gewaltsame Szene zu verweisen, in der der Vater die Marquise mit einem Pistolenschuß in die Decke (was als phallische Symbolik ausgelegt werden kann) aus dem Hause jagt und diese sich darauf weigert ihre Kinder zurückzulassen. Eben in dieser Situation wird der Begriff der lieben Beute im Bezug auf die Kinder gebraucht (S. 29), also wieder eine Wortwahl die auf einen Kriegszustand schließen läßt. Wie bereits erwähnt hat der kriegerische Akt also die Grenze von der Außenwelt in die geschützte Atmosphäre der Familie überschritten und treibt die Protagonistin (die sich nun ebenfalls in einem Ausnahmezustand befindet) dazu, ihr früheres Weltbild zu verwerfen, um sich neu zu orientieren. Auch sie wird also in ein für sie untypisches Handeln versetzt. Das Motiv wird auch weiterhin konsequent verfolgt und endet innerhalb der Familie mit einer erneuten Kapitulation des Obristen, diesmal gegenüber seiner Tochter. Als deren Unschuld durch die List der Mutter erwiesen wird, erleidet der Obrist einen regelrechten Zusammenbruch, der ihn in offensichtlicher Demutshaltung zeigt (siehe dazu S. 42 - 44). In dieser Versöhnungsszene zwischen Vater und Tochter, die durch ihren Darstellung einen fast inzestuösen Charakter erreicht, wird laut Gönner vor allem klar, daß die Stellung der Marquise innerhalb ihrer Familie sich verändert hat. Der Vater sieht in ihr nun eine gleichberechtigte Person, da sie sich jetzt durch ihre neu erworbene Unabhängigkeit außerhalb seines Einflußbereich befindet.

-In der errungenen Selbständigkeit aber wird die Marquise zugleich auch zum Objekt inzestuöser Begierde des Vaters. [...] ...begierig nach der Zärtlichkeit derjenigen tastend, die sich durch ihre Anstrengung nicht nur aus der Srafgewalt des Vaters, sondern auch von den Tabus seines Lebensbereiches befreite, so daß sie als sein autonomes Gegenbild die bedingungslose Verehrung des Vaters auf sich ziehen kann, die seinem exaltierten Charakter gemäß in Weinerlichkeit und Begierde umschlägt.⊠4

Die neue Selbstständigkeit der Marquise ist es also, welche hier die Begierde des Obristen weckt, während sich der Grafe F... von ihrer Hilflosigkeit hinreißen ließ. Trotz dieses Gegensatzes wird hier im familiären Rahmen das gezeigt, was Kleist an anderer Stelle (nämlich der Vergewaltigung der Marquise durch den Grafen) durch einen Gedankenstrich (S. 5) ausgespart hat: Verlangen und Leidenschaft.

-Beide Szenen sind durch eine - für das Verständnis der Novelle nicht unwesentliche - gleichsam subkutane Achse miteinander verbunden; in beiden Szenen geht es im engsten bzw. weitesten Sinn um Geschlechtliches, und in beiden Fällen läßt sich ein Mann dazu >hinreißen<, seinen allzu stürmischen Empfindungen allzu freien Lauf zu lassen.[...] Es hat seinen Grund, daß Kleist [...] das Moment des Erotischen in der Beziehung zwischen Vater und Tochter keineswegs im Unterschwelligen beläßt, sondern kraß hervorhebt und provokativ ent-tabuisiert: Dieser Grund liegt in der gewissermaßen nicht stattfindenden Szene am Anfang der Novelle, in der unbewußtes Begehren ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen könnte.⊠5

Die Mutter erscheint dem Leser in der Rolle der Vermittlerin, ja fast der Kupplerin, welche die Aussöhnung zwischen der Marquise und ihrem Vater herbeiführt. Diese Funktion nimmt sie ebenfalls an anderer Stelle wahr: sie schlichtet zwischen dem Grafen F... und der Marquise, sie ist diejenige, die dem Grafen (nach der ersten Vermählung) Zugang in ihr Haus verschafft:

-Von diesem Tag an ward er, auf Veranstaltung der Frau von G..., öfter eingeladen; das Haus stand seinem Eintritt offen, es verging bald kein Abend, da er sich nicht darin gezeigt hätte.⊠ (S. 49)

Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die Obristin darum bemüht ist, weiteren Schaden von ihrer Familie fern zu halten und somit wieder der gesellschaftlichen Direktive folge zu leisten. Außerdem sollte nicht vergessen werden, daß der adlige Rang des Grafen eine Aufwertung für die gesellschaftliche Stellung der Marquise (und somit auch deren Familie) mit sich bringt, welche von der Frau von G... sicherlich begrüßt wird. Allerdings ist auch auffallend, daß ausgerechnet die einzige weitere Frauenfigur in der Familie dem Grafen seine Tat als erstes zu verzeihen scheint.

Es wird hier deutlich, daß trotz des patriarchalischen Gesellschaftssystems eigentlich die Mutter die Fäden in der Hand hält und mit Geschick die Dinge in ihrem Interesse zu leiten vermag.

Die Familie an sich bietet also nicht nur Schutz, sie fordert von ihren Mitgliedern auch die Einhaltung bestimmter Regeln und Prinzipien, um ihr fortbestehen innerhalb der Gesellschaft zu gewährleisten. Unter diesen Zwängen ist die Marquise also sozialisiert worden und aus diesem Grund ist sie später auch nicht gleich in der Lage sich der neuen, ihr völlig widerstrebenden, Situation anzupassen oder diese anzunehmen.

3. Die Marquise und der Graf F...

Das Verhältnis der Marquise zum Grafen ist geprägt vom ständigen Widerspruch zwischen Liebe und Haß. Bei ihrem ersten Zusammentreffen, bei dem er sie vor den lüsternen Hunden rettet, heißt es: fDer Marquise schien er ein Engel des Himmels zu sein.Q (S. 5). In diesem Satz wird die irreale Assoziation der Marquise deutlich, auf Grund deren ihr weiteres Verhalten zu erklären ist. In diesem Moment der Rettung aus größter Not projiziert sie ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen auf den attraktiven Mann und erhebt ihn so zu einer Art ü bernatürlichem Wesen, er erscheint ihr „gottähnlich“.

Ihre Sprachlosigkeit (S. 5) bezieht sich also nicht nur auf das Entsetzen über das eben erlebte, sie ist gleichermaßen Ausdruck ihrer Entrücktheit und der Bewunderung, die sie für den Offizier empfindet. Diese These vertritt auch Krumbholz:

-Es bleibt offen, ob die Ohnmacht, in die die Dame versinkt, [...] - ob diese Ohnmacht nicht auch der Epiphanie jenes „Engels“ geschuldet ist. Denkbar ist es immerhin, daß die Marquise >hingerissen< ist, bevor sie in Ohnmacht fällt, und im nunmehr buchstäblichen Wortsinn hingerissen wird: [...].⊠6

Auch später im Text wird immer wieder darauf verwiesen, daß die Marquise ihren Retter verehrt und ihn als anbetungswürdig empfindet, so zum Beispiel als ihr die Nachricht vom Tod des Grafen zugetragen wird:

-Die Marquise war untröstlich, daß sie die Gelegenheit hatte vorbeigehen lassen, sich zu seinen Füßen zu werfen.[...] und mehrere Monden vergingen, ehe sie ihn [den Vorfall] selbst vergessen konnte.⊠ (S. 8)

Als sich diese Nachricht dann als unwahr entpuppt und der Graf die Familie besucht tritt er -schön wie ein junger Gott⊠ (S. 10) ein und sie stellt daraufhin die Frage: -wie er ins Leben erstanden sei?⊠ (Ebd.). Auch dies sind alles Anzeichen dafür, daß der Graf F... in den Augen der Marquise einen göttlichen Stellenwert einnimmt, der (wie wir wissen) nicht der Realität entspricht. Eine Aussage des Obristen klingt unter diesem Gesichtspunkt fast wie ein berechtigt geäußerter Zweifel:

-Noch hätte er keines jungen Mannes Bekanntschaft gemacht, der in so kurzer Zeit, so viele vortreffliche Eigenschaften des Charakters entwickelt hätte.⊠ (S. 13)

Doch auch der Graf hat ein seltsam verklärtes Bild von der Marquise. Er scheint in ihr ein ebenso unnatürliches Idealbild an Reinheit und Unschuld zu sehen wie sie in ihm, was sicherlich dadurch zu erklären ist, daß er von Selbstvorwürfen zerfressenscheint. Gerhard Neumann sieht den Schlüssel zu diesem Verhalten in der Traumerzählung (siehe dazu S. 17 - 18) des Grafen und dem darin enthaltenen Motivs des Schwanes Thinka. Der Schwan symbolisiert dabei die Marquise, die vom Grafen beschmutzt wurde, dabei aber trotzdem rein bleibt, weil sie ohne Schuld ist.

-Das Verhältnis des Jungen zum Schwan wie das des erwachsenen Mannes zur Marquise erscheint von dem Wunsch geprägt, den Schwan, unberührbar wie er ist, glänzend weiß und rein, zu beschmutzen; diese Reinheit kommt nach der Beschmutzung im makellosen Auftauchen zu Bewußtsein. [...] Das Triebschicksal, über das der Traum Auskunft gibt ist das des Sadomasochismus. Der Mann begehrt Figuren Mariens, figuras Mariae, und endet in sadistischem Beflecken, einem Zerstören der Unschuld, das eine Schuld in masochistischen Genuß verwandelt, wenn sich die Unbefleckbarkeit des Objektes bewahrheitet.⊠7

Die tiefe Schuld, die er empfindet, möchte er nun lindern indem er sein Opfer ehelicht und damit eine Art Wiedergutmachung seiner Tat bewirkt.

Auf den plötzlichen Heiratsantrag weiß die junge Witwe sich keinen rechten Reim zu machen. Einerseits fühlt sie sich durchaus zu dem Mann hingezogen, andererseits hatte sie sich entschieden sich nach dem Tod ihres Mannes nicht wieder zu vermählen. Durch dieses Dilemma eingeschüchtert antwortet sie auf dies Frage ihres Bruders, wie ihr denn der Graf gefalle sehr vorsichtig: f[...] er gefällt und mißfällt mir; und berief sich auf das Gefühl der anderen.⊠ (S. 19).

Durch diese Antwort muß sie kein eigenes Urteil fällen und kann abwarten welche Entscheidung ihre Familie für die beste hält. Sie stellt also ihre eigenen Wünschen hinter die der Familie, was wiederum ihrer bereits erwähnten Sozialisation anzurechnen ist:

-Dieses „Gefühl der Anderen“, auf das die Marquise sich so gern beruft, um den Geliebten aufzuspalten in jemanden, der ihr gefällt, und einen anderen, der ihr mißfällt - dieses „Gefühl der Anderen“ meint nichts anderes als Konventionen, Schicklichkeit, herkömmliche Moral. ⊠8

Als die Anzeichen einer Schwangerschaft im Verlauf der Novelle immer deutlicher und schließlich sogar durch einen Arzt bestätigt werden, ist die Marquise mehr als bestürzt und kann das scheinbar unmögliche nicht glauben. Sie zweifelt angesichts der Unerklärbarkeit dieses Zustandes sogar an ihrem Verstand. Da aber ihr inneres Gefühl sie zu dem selben Ergebnis bringt, gerät sie ins grübeln:

-Sie durchlief, gegen sich selbst mißtrauisch, alle Momente des verflossenen Jahres, und hielt sich für verrückt, wenn sie an den letzten dachte.⊠ (S.23)9

Ereilt sie zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon der erste, wenn auch zarte Verdacht, der sich später bewahrheiten soll? Doch zu verwegen erscheint ihr in diesem Augenblick noch die Vermutung, an einen solchen Frevel kann sie einfach nicht glauben.

Nachdem sie von ihrer Familie verstoßen wird, kehrt der Graf zurück und hört die schreckliche Nachricht. Sein Vorhaben ist gescheitert: hatte er doch zum Abschied versprochen:

-[...], daß die einzige nichtswürdige Handlung, die er in seinem Leben begangen hätte, der Welt unbekannt, und er schon im Begriff sei, sie wieder gut zu machen; [...].⊠

In dieser Situation sieht er sich nun gezwungen zu Handeln. Er, der der eigentliche Übeltäter ist, wird nun von Gewissensbissen geplagt. Sofort eilt der Offizier zum Haus der Marquise, wo er sie inmitten eines, durch Mauern beschützten, Gartens10 findet. Als er sich ihr dort mitteilen will, um sich und sie endlich von der schrecklichen Situation zu befreien, stößt sie ihn von sich und spricht die viel diskutierten Worte: fIch will nichts wissen, [...].⊠ (S. 33).

Obwohl dieser Satz auf ein unbewußtes Wissen der Marquise schließen lassen könnte, ist es doch unwahrscheinlich, daß Kleist dies damit ausdrücken wollte. Es geht hier nicht um verleugnete sexuelle Begierden, sondern darum, daß die Marquise nichts davon wissen will, daß die Person, welche ihr Vertrauen besaß, sie so schändlich betrogen hat.

-Was sie zu wissen nicht drängt, ist nicht die Angst vor der eigenen, unterdrückten Sexualität, sondern die vor Enttäuschung. Ihr Ausruf ist eine bestimmte Negation, aber nicht die des factum brutum Sexualität. [...] Sie will wissen wer der Vater ist - unter der Bedingung, daß es nicht der Graf ist.⊠11

Den Beweis für diese Vermutung sieht Neumann im späteren Verhalten der Obristin und ihrer Tochter(siehe dazu S. 41), nachdem die Mutter die Lügengeschichte über den Jäger Leopardo erzählt hatte und diese dann die Unschuld der Tochter ans Licht bringt:

-Die breite Schulter Leopardos auf dem Bock vor den beiden Damen, die Erotik des schönen Tieres, bringen sie im Gegenteil zum scherzen.⊠12

Diese Szene deutet ganz und gar nicht darauf hin, daß die Marquise ein Problem mit ihrer Sexualität hätte, sondern läßt sie eher offen und gefestigt erscheinen, wie man es von einer Frau, die bereits zwei Kinder geboren hat erwarten kann13.

Das eigentliche Problem ist die Unfähigkeit der Marquise zu verstehen, wie der von ihr verehrte, gottähnliche Mann zu solch einer Tat fähig sein soll:

-Was die Marquise nicht wissen will mithin, ist nicht, daß es ein Mann war. Sie will nicht wissen, daß es nur ein Mann war und doch kein Gott. Ent-täuscht, sieht sie sich getäuscht. [...] Nicht, wohlgemerkt, weil er sie vergewaltigt hat, denn auf „einen Lasterhaften“ war sie gefaßt“. Was die Marquise dem Grafen nicht verzeihen kann, ist nicht eine menschliche Schwäche, sondern: daß er kein Gott war. [...] Der geheimste Wunsch der Marquise aber war nicht der Mann, sondern der Engel, der Gott.⊠14

Und selbst wenn sie diese Möglichkeit in Betracht zieht, was man wohl auf Grund ihrer Reaktion annehmen kann, sträubt sie sich im innersten dagegen ihre Vermutung gelten zu lassen, weil diese Realität ihre ganze Sicht der Dinge, ihre Ideale und ihr Weltbild gänzlich zu Fall bringen würde..

-Wie jedoch der Leser im Lauf der Lektüre daran arbeiten mag, sein Wissen zu erhärten, so arbeitet die Marquise umgekehrt daran, das unbewußte Wissen aufzuweichen, abzustoßen, zu verdrängen.⊠15

Der Graf F... stellt also eine Ambivalenz dar: er ist einerseits der rettende Engel und gleichzeitig der lüsterne Teufel, diese Doppeldeutigkeit überfordert die Marquise, die nicht gewillt ist sich der Tatsache zu stellen, daß ihr Retter auch der Täter ist:

-Wenn also in der Dialektik von Engel und Schurke in den Augen der Marquise als Synthese ein „Teufel“ aufscheint, dann eben deswegen, weil sie sich auf den >ersten Blick< [...] in ihren Retter verliebt hat. Der Verrat an diesem ersten Augenblick der Liebe kommt einer Kränkung gleich, deren Sühne wesentlich mehr Anstrengung und Zeit in Anspruch nimmt als die des sexuellen Mißbrauches einer Wehrlosen, der aufgezwungenen Mutterschaft und des gesellschaftlichen Skandals.⊠16

Als dann der Tag kommt an dem die Familie den Kindesvater erwartet und sich dieser als der Graf F... erweist ist die Marquise völlig außer sich und reagiert cholerisch, dies ist die logische Reaktion auf ein, sie dermaßen verwirrendes, Geständnis:

fDer physische Evidenz der nachgerade der denkunmöglichen Identität von X [des Engels] und Y [des Schurken] begegnet die Marquise zunächst mit sprachlosem Entsetzen, dann mit Hysterie und Exorzismus.Q17

Obwohl sie bereit war den Vater ihres ungeborenen Kindes unter allen Umständen zu heiraten, sträubt sie sich davor den Grafen zum Mann zu nehmen, weil die Täuschung, der sie zum Opfer gefallen ist sie zu sehr schmerzt. Da sie nun sehen muß, was sie vorher nicht sehen wollte, zerbricht ihr altes Bild der Welt und damit deren Gesetzmäßigkeiten und Regeln. Das schützende Gerüst der Gewißheit, daß das Gute und das Böse voneinander völlig zu trennen sind wird ihr genommen und da jetzt nichts mehr als sicher und verl äß lich erscheint ist dies ein großer psychischer Kraftakt, den sie zur Verarbeitung der Wahrheit aufbringen muß.

Erst als der Graf einen Ehevertrag unterschreibt willigt sie in die Heirat ein, wobei sie ihm allerdings jegliche ehelichen Rechte abspricht. Dieser Vertrag soll ihr wohl nun die Sicherheit gewährleisten, welche ihr vorher ihr Stand und ihre weibliche Identität nicht boten. Hier wird die Abkehr der Marquise von ihren bisherigen, ideellen Werten sichtbar, welche sie nunmehr durch den Abschluß eines weltlichen, realistischen Vertrages ersetzt.

Mit der Zeit aber, als der Graf sich weiterhin tadellos verhält, sieht sie ein, daß kein Mensch ohne Fehler ist und, daß es keinen gottähnlichen Mann gibt. Sie lernt das Vergangene zu akzeptieren und zu verzeihen, was zur Folge hat, daß sie einwilligt ihn ein zweites Mal zu heiraten, ihm somit also alle Rechte eines Ehemannes zugesteht.

Als die Familienidylle mit weiteren Söhnen komplettiert wird, und die Eheleute nun wirklich vereint sind, folgt der Schlüsselsatz den man zum Verständnis des Verhaltens der Marquise und ihrer Beziehung zum Grafen heranziehen kann:

-[...] er würde ihr damals nicht wie ein Teufel erschienen sein, wenn er ihr nicht, bei seiner ersten Erscheinung, wie ein Engel vorgekommen wäre.⊠ (S. 50)

4. Identitätskrise und Selbstfindungsprozeß

Die Figur der Marquise wird in der Erzählung mit herben Schicksalsschlägen konfrontiert, die auch nicht spurlos an ihr vorüber gehen. Sie war bisher immer eingebettet in ein System, in welchem ihre Individualität nicht wichtig war. Entweder war sie in der Rolle der Tochter oder der Ehefrau gefangen, festgelegt durch gesellschaftliche Konventionen und in ihrer Entscheidungsfreiheit beschränkt. Aber in dem Moment als ihre Schwangerschaft eindeutig festgestellt wird ändert sich für die junge Witwe alles:

-An ihm [Skandal der Schwangerschaft]setzt die Diabole in all ihren Varianten an und trägt ihr das an Gewalt nach, wovor die Ohnmacht sie bislang beschützt hatte: am üblen Ruf zerbricht die behütete Einheit mit der Familie, sie wird ausgestoßen, denn erst auf den Pistolenschuß hin geht sie ihren selbstgewählten Weg [...], und damit ist sie zum ersten Mal in ihrem Leben ganz auf sich selbst gestellt. . [...] Erst jetzt begreift sie die Unmöglichkeit, ihre eigene Existenz und Individualität als Frau und Mutter zu leben, wenn sie sich weiter dem Patronat des Kommandanten unterstellt ⊠18

Nun ist sie gezwungen ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und für sich und ihre Kinder zu kämpfen. Es ist für sie an der Zeit ihren eigenen Weg einzuschlagen, um nicht von den Ereignissen übermannt zu werden.

-[...] - Zerbrechen der Familienidylle und ü bler Ruf - treibt die Marquise in die existentielle Entscheidungssituation, entweder in unwahrem Außersichsein (ihrer bisherigen Daseinswelt) aufgerieben zu werden oder sich gewaltsam davon zu lösen, sich selbst anzunehmen und die wahre Identität in einem autonomen Akt zu erkämpfen.⊠19

Aber dieser Schubs ins kalte Wasser hat auch seine positiven Seiten: die Marquise entwickelt Selbstbewußtsein und Selbstsicherheit und das ganze Geschehen erscheint dem Leser als:

-[...] die ganze gefährdende Kraft jener Gewalt [...], mit der die Heldin zu sich selbst getrieben wurde.⊠20

Die junge Frau verzweifelt keineswegs an ihrer Situation, sondern sammelt sich und begegnet der Herausforderung mit neuer Zuversicht und ungeahnter Kraft:

-Durch diese schöne Anstrengung mit sich selbst bekannt gemacht, hob sie sich plötzlich, wie an ihrer eigenen Hand, aus der ganzen Tiefe, in welche das Schicksal sie herabgestürzt hatte, empor. [...] Ihr Verstand, stark genug, in ihrer sonderbaren Lage nicht zu reißen, gab sich ganz unter der großen, heiligen und unerklärlichen Einrichtung der Welt gefangen.⊠ (S. 29)

Ihr Rückzug auf ihren Landsitz nutzt sie, um sich für die sonderbare Suche nach ihrem Vergewaltiger zu rüsten. Dieser Schritt bedeutet für sie, daß sie sich gegen alles stellt, an das sie bisher festhielt:

-Was sie dadurch erreicht, ist ein Übergang in eine Identität, die nicht nur innere Ruhe und Festigkeit gewährt, sondern sie zugleich mit der Stärke versieht, deren sie bedarf, wenn sie ihren beispiellosen Schritt in die Öffentlichkeit tun will. [...] Indem sie sich gegen diese Schwäche wendet und diese in dem schmerzhaften Lösungsprozeß gewaltsam besiegt, hebt sie sie auf und macht sie zum Gegenstand ihrer neu erworbenen Identität und Verfügungsgewalt über sich selbst.⊠21

Indem sie die Anzeige in der Zeitung veröffentlicht sprengt sie damit sämtliche Ketten der Gesellschaft und reagiert mit einer außergewöhnlichen Maßnahme auf die ebenso außergewöhnlichen Umstände, mit denen sie sich konfrontiert sieht.

-Mit jenem Schritt streift die Marquise von O... die Fesseln gesellschaftlicher Konventionen ab und entscheidet sich für das Wagnis der moralischen Autonomie in einer scheinbar hilflosen Situation.⊠22

Als sie am Ende der Erzählung auch fähig ist, die Identität des Grafen (den sie als ihren
Vergewaltiger erkennt) anzunehmen, vollzieht sie damit den letzten Schritt eines Befreiungsprozesses (hier nun der Befreiung vom Verdrängen der Wahrheit). Deshalb ist es ihr möglich ihrem Leben wieder einen glücklicheren Verlauf zu geben:

-Die Eigenart dieses Schlußtones erklärt sich daher, daß scheinbar kein Moment der vorausgegangenen Gewalt- und Leidensgeschichte in die Auflösung des Konflikts Eingang fand. [...] Dahinter zeigt sich - wenn auch nicht episch expliziert -eine zweite Aussöhnung der Marquise mit ihrer leidvollen Geschichte, womit sie zugleich die geschehene Gewalt für sich selbst annimmt und das, was zerbrochen wurde, somit am Ende aufhebt.⊠23

5. Abschließende Bemerkungen

Die Figur der Marquise in Kleists Novelle ist geprägt von gesellschaftlichen Normen und Zwängen, sie ist unselbständig und der fgebrechlichen Einrichtung der WeltQ (S. 49) hilflos ausgeliefert.

Anfangs unterliegt sie der Täuschung, daß es sich bei dem Grafen F... um einen unfehlbaren Mann handele und hält in ihrem fast Naiven glauben daran fest, daß es solch einen perfekten Mann wirklich geben kann.

-Indem Kleist X und Y zu einer einzigen Person verschmilzt - im Fremden den Freund sieht und im vermeintlichen Freund den radikalen Fremden, in diesem dann wiederum den Freund und Geliebten -, verabschiedet er die Illusion, Gut und Böse seien nicht nur voneinander zu unterscheiden, sondern auch zu trennen.⊠24

Erst als sie einsieht, das diese Annahme nicht der Realität entspricht und nur eine Illusion ist, entwickelt sie die Kraft zu verzeihen und den Grafen trotz seiner negativen Eigenschaften zu lieben, Dies gelingt ihr allerdings erst, als sie sich von den gesellschaftlichen Normen befreit hat, welche eine solche „Schwarz-weiß-Ansicht“ der Welt oftmals vertreten.

In ihrer eigenen Unabhängigkeit ist sie fähig nun auch die „Grautöne“ menschlichen Verhaltens zu akzeptieren und somit ein realitätsnäheres Leben zu führen.

Das Schicksal der Marquise stellt also eine Bewußtseinserweiterung dar, eine Akzeptanz der Realität und die Weigerung gesellschaftliche Normen blind zu folgen. Kleist beschreibt mit seiner Novelle eine Frauengestalt, die, dank ihrer Fähigkeit sich weiterzuentwickeln, den Schicksalsschlägen des Lebens nicht unterliegt, sondern sich ihnen stellt.

6. Quellen und Literatur:

Aust, Hugo: Novelle. 3., überarb. und aktualisierte Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler 1999.

Doering, Sabine: Erläuterungen und Dokumente: Heinrich von Kleist: Die Marquise von O Stuttgart: Reclam 1993.

Gnam, Andrea: Die Rede über den Körper. Zum Körperdiskurs in Kleists Texten fDie Marquise von O Q und fÜber das MarionettentheaterQ. In: Text und Kritik. Zeitschrift für Literatur. Sonderband. Hg. v. Heinz Ludwig Arnold. München: VG Bild-Kunst 1992. S. 170 - 176.

Grathoff, Dirk: Heinrich von Kleist: Die Marquise von O... Drei Annäherungsversuche an eine komplexe Textstruktur. In: Interpretationen. Erzählungen und Novellen des 19. Jahrhunderts (Band 1). Stuttgart: Reclam 1996. S. 97 - 131.

Gönner, Gerhard: Von fzerspaltenen HerzenQ und der fgebrechlichen Einrichtung der WeltQ. Versuch einer Phänomenologie der Gewalt bei Kleist. Stuttgart: Metzler 1989.

Haverkamp, Anselm / Vinken, Barbara: Die zurechtgelegte Frau: Gottesbegehren und transzendentale Familie in Kleists Marquise von O In: Heinrich von Kleist. Kriegsfall - Rechtsfall - Sündenfall. Hg. v. Gerhard Neumann. Freiburg im Breisgau: Rombach 1994. S. 127 - 147.

Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke und Briefe. Hg. v. Helmut Sembdner. 7., erg. u. rev. Aufl., 2 Bände, München: Hanser 1983.

Heinrich von Kleist: Die Marquise von O... / Das Erdbeben in Chili. Stuttgart: Reclam 1993

Krumbholz, Martin: Gedanken-Striche. Versuch über fDie Marquise von O Q. In: Text und Kritik. Zeitschrift für Literatur. Sonderband. Hg. v. Heinz Ludwig Arnold. München: VG Bild-Kunst 1992. S.125 - 133.

Neumann, Gerhard: Skandalon. Geschlechterrolle und soziale Identität in Kleists Marquise von O. .. und in Cervantes’ Novelle La fuerza de la sangre. In: Heinrich von Kleist. Kriegsfall - Rechtsfall - Sündenfall. Hg. v. Gerhard Neumann. Freiburg im Breisgau: Rombach 1994. S.149 - 192.

Sembdner, Helmut: In Sachen Kleist. Beiträge zur Forschung. 3.vermehrte Aufl. München: Carl Hanser Verlag 1994.

Stephens, Anthony: Kleist - Sprache und Gewalt. Freiburg im Breisgau: Rombach 1999.

[...]


1 Phöbus hieß eine von Kleist und Adam Müller herausgegebene Monatsschrift.

2 Gönner, Gerhard (1989), S. 43. (Bemerkungen von mir eingefügt.)

3 Die aus Kleists Erzählung Die Marquise von O... zitierten Seiten- und Zeilenangaben beziehen sich durchgehend auf die Ausgabe der Reclam Universalbibliothek, wo sie unter der Nr. 8002 vorliegt. Dieser Text folgt: Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke und Briefe. Hg. v. Helmut Sembdner. 5. verm. U. rev. Aufl. München: Hanser, 1970. (Hier S. 3)

4 Gönner, Gerhard (1989), S. 47.

5 Krumbholz, Martin: (1992), S. 128 - 129.

6 Krumbholz, Martin: (1992), S. 128.

7 Neumann, Gerhard: (1994), S. 133 - 134.

8 Krumbholz, Martin (1992), S. 132.

9 Die Hervorhebung wurde von mir eingefügt.

10 Hortus conclusus = -Der verschlossene Garten ist seit dem frühen Mittelalter ein verbreitetes Symbol für die Jungfrau Maria.⊠, siehe: Doering, Sabine: (1993), S. 27

11 Neumann, Gerhard: (1994), S. 145.

12 Neumann, Gerhard: (1994), S. 145.

13 Vergl. dazu die Bemerkung des Arztes auf S. 22: -Der Doktor erwiderte, daß er ihr die letzten Gründe der Dinge nicht werde zu erklären brauchen; [...].⊠.

14 Neumann, Gerhard: (1994), S. 146.

15 Krumbholz, Martin: (1992), S. 130.

16 Krumbholz, Martin: (1992), S. 129.

17 Krumbholz, Martin: (1992), S. 131. (Bemerkungen von mir eingefügt.)

18 Gönner, Gerhard (1989), S. 46. Bemerkungen von mir eingefügt.

19 Gönner, Gerhard (1989), S. 43.

20 Gönner, Gerhard (1989), S. 47.

21 Gönner, Gerhard (1989), S. 46.

22 Gönner, Gerhard (1989), S. 42.

23 Gönner, Gerhard (1989), S. 42 - 43.

24 Krumbholz, Martin: (1992), S. 132.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Kleists "Marquise von O..." und ihre Stellung in der "gebrechlichen Einrichtung der Welt".
Note
2,2
Autor
Jahr
2000
Seiten
15
Katalognummer
V100265
ISBN (eBook)
9783638986946
Dateigröße
377 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kleists, Marquise, Stellung, Einrichtung, Welt
Arbeit zitieren
Sandra Hassinger (Autor:in), 2000, Kleists "Marquise von O..." und ihre Stellung in der "gebrechlichen Einrichtung der Welt"., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100265

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