Lehrpläne und Unterrichtsprinzipien an den AHS und HS - Theorie des Unterrichts


Apuntes (de lección), 2000

15 Páginas


Extracto


Lehrpläne und Unterrichtsprinzipien an den AHS und HS -

Theorie des Unterrichts

Lehrplan - was ist das? Es gibt unterschiedliche didaktische Konzepte darüber, was es ist.

Es gibt ein allgemeines Verständnis darüber, was Didaktik sein soll.

Welche Funktion hat ein Lehrplan? Er soll das Lehren planen, soll Richtlinien aufstellen und er hat normative Funktionen (Vorschreibung). Er hat präskriptive Form, hat den Sinn etwas vorzugeben. Die Institution Schule besteht darin, daß sie etwas einrichtet, definiert, zu einem Ende bringt. Die Frage ist, was zu tun bzw. nicht zu tun ist, das Ausklammern von Fragwürdigkeiten und das Festlegen, was in ihr geschehen soll.

Als wissenschaftlicher Pädagoge ist es erlaubt und wichtig, Richtlinien zu hinterfragen und in Frage zu stellen. Als Lehrer ist man verpflichtet, den Lehrplan anzunehmen und zu akzeptieren. Lehrer dürfen somit nicht die Richtlinien hinterfragen und in Frage stellen. Lehrer haben so zu sagen ein Korsett, weil die didaktischen Grundsätze festgehalten sind.

Entscheidungen enthalten die Sedimente vom Unterscheiden.

Zu Beginn der 70er hatte die Didaktik innerhalb der Pädagogik einen großen, wichtigen Stellenwert - heute ist das oberflächlicher geworden im Vergleich zu damals.

Im Lehrplan stecken Theorien, wie Unterricht sein soll und was man sich darunter vorstellt.

Zum Nachlesen: Plankerz ,,Theorien und Modelle der Didaktik" Juventa Verlag

Der Text auf dem Zettel ist nur ein kleiner Teil des Lehrplanes, aber die Bestimmungen sind allgemein und gelten somit für alle Fächer und Klassen.

Dieser Text ist der Vorspann, danach im Lehrplan kommen die einzelnen Gegenstände und Jahrgänge genau erklärt.

Aber was heißt eigentlich ,,allgemein" und ,,Grundsätze"?

GRUNDSÄTZE PRINZIP Maxime VERALLGEMEINERUNG

ist subjektiv

Ein Grundsatz ist eine subjektive Maxime, ein Leitfaden, der aber nicht nur für mich eine Geltung hat, sondern für alle (Lehrer). Also eine Verallgemeinerung von Maximen. Man muß unterschieden zwischen Maximen und deren Verallgemeinerung.

Kant versuchte die Sittlichkeit von Menschen auf einen Nenner zu bringen · Kategorischer Imperativ.

Für uns wichtig: Handle so, daß deine subjektiven Maxime verallgemeinerbar sind.

Der Lehrplan beansprucht Geltung nicht nur für subjektive Personen, sondern er gilt ja für alle Lehrer und nicht nur für einzelne.

Didaktische Grundsätze müssen allgemein sein. Dabei sind zwei Allgemeinheiten wichtig:

Sie müssen für ALLE Lehrer gelten und sie müssen für ALLE Tätigkeiten im Unterricht gelten.

Prinzipien sind etwas grundsätzliches.

Grundsätze unterscheiden sich von Zielen - sie sind keine Ziele.

Beispiel: Reise, sie haben ein (Reise)Ziel, es gibt nahe und ferne Ziele.

Auch in der Fiktion: Ein Ziel kann fiktiv sein, wenn man es nie erreichen kann (Idol, Vorbild), aber es kann auch ,,realistisch" sein (gut Maschinschreiben können).

Unter Bildungsziel versteht man den vorgestellten Fall von Gebildetsein.

Ziel: Alle Ziele haben die logische Form, daß sie Vorstellungen sind (perfektionierte Formen, fiktiv oder auch real)

Prinzip: Ist von der logischen Struktur, Prinzip ist vergleichbar im geographischen Bereich mit der Himmelsrichtung. Das sind Linien, die in die Unendlichkeit reichen. (Norden selbst kann nie erreicht werden. Es ist keine Zielangabe, sondern eine Richtungsangabe, kein Ideal. Wenn ich aber keine Richtung habe, finde ich kein Ziel.)

Prinzipien sind etwa vergleichbar mit Richtungsangaben. Es ist also wichtig, genauestes die Prinzipien zu kennen, um Ziele erreichen zu können.

Ein Prinzip ist eine Art Orientierung. Wir orientieren uns an Prinzipien, nicht an Zielen. Wir orientieren uns, damit wir Ziele überhaupt erst finden können. Prinzipien hätten vom logischen Status her Richtungsfunktion, sie sind keine Ziele!

Ein Prinzip ist eine Bestimmung. Es ist leer und interpretationsbedürftig.

Ein Prinzip hat die Tendenz zur Überzeitlichkeit, das heißt es will nicht nur jetzt, sondern auch für alle Zeiten gelten.

Der pädagogische Zeitgeist spiegelt sich in den didaktischen Grundsätzen und den Unterrichtsprinzipien wider. Der Text repräsentiert den Zeitgeist. Das erkennt man am inhaltlichen Wandel. Unterrichtsbilder ändern sich, Vorgaben für Lehrer und Unterrichtsgestaltung, alte didaktische Grundsätze sehen ganz anders aus. Grundsatz der Anschaulichkeit war früher ein eigener Punkt und heute nicht mehr. Es kommt zu einer Umgewichtung. Sediment einer pädagogischen Epoche (oder eher von Moden - weil sie sich viel schneller ändern und kurzlebiger sind.)

Verfahren: Wie entsteht ein Lehrplan?

Das Ministerium für Kunst und Unterricht erteilt den Auftrag zur Lehrplanreform, dieser wird dann erstellt, wenn man glaubt, es besteht ein Bedarf an einer Reform. Eine Gruppe von Fachleuten und Beamten sammeln Kriterien, wie Unterricht gestaltet werden soll. Die Kommission versucht einen Lehrplanentwurf zu machen, dann wird dieser Entwurf zur Begutachtung an verschiedene gesellschaftliche Institutionen gesandt, die dazu ein Kommentar abgeben sollen. Dann, durch das Feedback (meist kommt eine Reaktion oder wenn, dann solche, die sich gegenseitig paralysieren), wird der Lehrplan überarbeitet. Der Entwurf wird dann meist mit fast keiner Änderung angenommen bzw. teilweise ganz weggelassen. Dann wird das in ein juridisches Blatt (unseres) verwandelt.

Struktur und Logik des Ordungstextes: Es schwankt in seiner Verbindlichkeit zwischen Verordnung (muss!) und einer Orientierungshilfe bis zu einem Hinweiß.

Gliederung: Der Text enthält Verlaufslogik (Planung, Durchführung), Inhaltslogik.

Die fragen des Inhaltes werden erörtert. Im 2. Teil steht, wie man das dann auch durchführen soll.

Wir sollen versuchen, hellhörig zu werden auf die Sprachspiele und Termini in dem Text. Es gibt aber auch Wörter, die werden weiter verwendet, aber sie meinen etwas anderes. Bsp.: ,,Lernen" heißt in unterschiedlichen Konzeptionen etwas anderes. Lernen kann man als Merkleistung verstehen. Wort und Sinn ist etwas anderes. Lernen wird auch oft als Information verstanden. Lernen kann unterschiedlich heißen und nach dem, in welchem Kontext es verwendet wird, bekommt es eine bestimmte Bedeutung.

Innerhalb der Didaktik gibt es ,,klassische" Wörter, die immer wieder vorkommen, aber etwas bestimmtes bedeuten. Und es gibt kurzfristige didaktische Wörter. Lernen kann man auffassen als Verstehen von Sinneszusammenhängen, Ebbinghaus aber versteht unter Lernen ,,Gedächtnisleistung" (Logik der Einpassung)

Es gibt 2 Großkonzepte der Didaktik (Was ist Unterricht? und Wie soll er sein?), das sind die bildungstheoretische und die lerntheoretische Didaktik. Diese zwei Denkformen strukturieren vorweg alles, was innerhalb der Didaktik vorkommt. In der bildungstheoretischen Konzeption kann und wird man etwas anders von einem Begriff verstehen, als in den lerntheoretischen Konzepten.

1. Bildungstheoretische - Hermeneutisch - Geisteswissenschaftliche Didaktik
2. Lerntheoretisch - Unterrichtstheoretische Didaktik

Schon diese beiden Zugänge verstehen unter den didaktischen Vokabeln (lernen, ...) jeweils etwas wesentlich anderes. Diese beiden Grundtheorien sind nicht nur Theorien des Unterrichts, sondern der gesamten Pädagogik. Die gesamte Pädagogik ist davon getragen. Die Pädagogik ist eine Theorie, die auf das ,,werden" Wert legt.

Pädagogik als Wissenschaft ist nicht alt, pädagogische Fragen sind jedoch sehr alt. Erst um die Jahrhundertwende versuchte sich die Pädagogik von der Philosophie zu lösen und eigenständig zu werden. Damals kam eine Frage auf, die bis heute gilt: Was ist der Weg der Pädagogik? Eine Denkweise wurde hierbei wichtig: die geisteswissenschaftliche Pädagogik. Sie meint, daß es keine überzeitlichen Antworten auf die Frage ,,Was soll aus den Menschen werden?" gibt, also ,,worin besteht seine Bildung?" Sondern diese Antworten gibt es nur historisch abhängig von der Zeit. Jede Epoche hat ihr eigenes Bildungsideal.

Was ist ein Bildungsideal? Das ist eine Vorstellung von einem Menschen, der gebildet ist. Ein Lehrplan ist also in der bildungstheoretisch - hermeneutisch - geisteswissenschaftlichen Didaktik etwas, das eigentlich eine Beschreibung eines historisch bedingten Bildungsideals ist. Die bildungstheoretisch - hermeneutisch - geisteswissenschaftlichen Didaktik hält am Bildungsprinzip fest. Sie fragt: ,,Was bedeutet Bildung heute beziehungsweise historisch verbunden". Es gibt also nicht ein überzeitliches Konzept, sondern zeitlich begrenzte Vorstellungen. ,,Mit welchen Inhalten muß man sich beschäftigt haben, um sich gebildet nennen zu können?" Das ist heute etwas anderes als es das früher war. Bildungsideale sind wandelbar. Das Vorbild des bildungstheoretisch - hermeneutisch - geisteswissenschaftlichen Didaktik ist die Geschichtswissenschaft (und auch die Sprachwissenschaft).

Hermeneutisches Vorgehen heißt Verhalten und Geist des Menschen zu interpretieren, z.B. in der Sprache, Schrift, dem Verhalten. Es wird versucht zu interpretieren ,,was kann Bildung bedeuten" und daraus konzipiert sich der Lehrplan und die Methoden.

Geisteswissenschaftlich deshalb, weil sich in allem was Menschen von sich geben der Geist widerspiegelt.

1. Lehrpläne sind Manifestationen des Bildungsideals einer Epoche und sie sind nur interpretativ.

Es gibt zwei Großtypen von didaktischem Denken (in diesem Jahrhundert), die relevant sind, wenn man über die Didaktik redet.

Jede Epoche ist eine Kritik an der Epoche davor. Die Pädagogik war geprägt von J.F. Herbat, der sich im 19. Jahrhundert von der theologischen Vormacht zu emanzipieren begann, indem er die Grundfragen ,,Was ist der Mensch" und ,,Was soll aus ihm werden" stellte. Das eine ist eine antropologische Frage, das andere ,,Was soll er werden" ist auch sehr wichtig, da ,,werden soll" - ja heißt, daß etwas, daß werden soll ja noch nicht ist, das soll ist normativ. Wir geben Antworten auf die Frage, was aus dem Menschen werden soll. Früher war die Frage anders zu beantworten. Man versuchte diese Fragen überhistorisch zu beantworten. Überzeitlich meint, daß es für alle Zeiten gültig ist.

Es kam zu einer Diskussion, ob man diese Fragen überzeitlich oder nur historisch gebunden (Bildungsideal einer Epoche) beantworten kann. Dilthey stritt mit Herbat. Herbat hielt am überzeitlichen Prinzip fest und wollte ganz allgemeine Bildungsziele finden und dadurch die Ziele für den Unterricht ableiten. Dilthey war der Ansicht, daß es keinen allgemeinen Bildungsziele geben kann, da diese mit Ethik verbunden sind und Ethik ändere sich im Laufe der Zeit.

Können wir uns vorstellen, daß das Prinzip ,,Der Mensch möge gerecht werden" nur in unsere Epoche gilt?

Lehrplanreformen sind nötig, weil der Lehrplan unzeitgemäß geworden ist. (?!) Neudefinition von Bildungszielen, Fächer in der Schule repräsentieren, was uns heute wichtig erscheint.

Geisteswissenschaftlich - hermeneutisch - bildungstheoretische Didaktik:

Geisteswissenschaftlich deshalb, weil das Vorbild die Historiographie ist, also der Sinn. Hermeneutisch deshalb, weil es der Versuch ist, etwas als das zu verstehen, als das es gemeint war. Es ist der Versuch den Sinn zu erfahren.

Menschen zeichnen sich durch die Produktion von Sinn aus und dem Wunsch diese Sinnesproduktion zu verstehen. Das heißt, daß Pädagogik Sinnproduktion ist und immer war und um darüber zu erfahren, muß man die Geschichte heranziehen.

Bildungstheoretisch: Die Geisteswissenschaft hält am Begriff des Bildung fest und sagt, daß Bildung historisch wandelbar ist und das heißt wenn das so ist, dann müssen wir einen Lehrplan machen, der aktuelle Bildungsidealen entspricht.

Hinweis: Fächerkanon in der Schule (ist Figuration eines Bildungsideales), Unterrichtsprinzipien - Begriffe die einen Zeitgeist (Epoche) bestimmen.

Der Bildungsbegriff hat normative Funktion (eine ,,soll" Funktion), Didaktik entwirft ein Bildungsideal und hält fest, daß die Didaktik und Pädagogik etwas normatives ist. Die Geisteswissenschaft ist eine sich empirisch verstehende Wissenschaft und trotzdem wird sie mit dem Versuch eines Bildungsideales normativ.

Wo ist der Übergang vom Sein zum Soll? Fehlschluß der naturwissenschaftlichen Pädagogik. (die Kippe vom historischen Eruieren des Gegebenen zum Schluß auf die Gegebenheit)

Was hält man für Bildung und was macht man aus ihr? Das was man für Bildung hält ist noch lange nicht wichtig.

Allgemeine pädagogische (=didaktische) Formationen

Präudizien

Theorien

Allgemeine Aussagen

Verständnis von Didaktik ... All das steckt im Text drinnen.

Die geisteswissenschaftliche Theorie hat Bildungsdidaktik noch immer im Konzept. Sie hat Pädagogik anders gefaßt, nicht Systemdenken sondern geisteswissenschaftliche Antworten (d.h. immer historisch relativierte Antworten).

,,Was der Mensch ist, daß erfährt er erst am Ende der Geschichte" (Tilt) Der Übergang vom ,,sein" zum ,,soll" ist ein schwieriges Problem der Bildungtheoretiker. Der Bildungsbegriff wird normativ. Wir brauchen immer ein (zwar historisch relatives) Ideal. Wirklichkeit (sein) wird umgekippt in ein Bildungideal (soll).

Erst will Schule effizienter machen, will mehr Profit = Optimierung, wir müssen uns von der geisteswissenschaftlichen Pädagogik verabschieden, sie hat es nicht geschafft die Schule effizienter zu machen. Erfolge sollen vorhersagbar werden, etwas was wir kontrollieren können - Pädagogik muß weniger auf Inhalte (Unterricht als Auswahl der Inhalte), sondern auf die Ziele achten.

Effizienter durch Rückgriffe auf Lerntheorien (es gibt aber amerikanische, europäische, ... Lerntheorien). Diese sind aber nicht historische Theorien sondern sozialwissenschaftliche. Die Geisteswissenschaften und die Physik sind die Vorbilder für zwei große Gebiete der Wissenschaft. Für historische Wissenschaft ist die Einmaligkeit wichtig, die Naturwissenschaft (Physik) ist die generalisierende Form des Denkens · Generalität.

Hauptzweck des Unterrichts ist das Lernen - Lerntheorien. lerntheoretische und unterrichtstheoretische Anwendung beruht auf der Lernforschung der USA, Europas, ..

W. Corell - hat amerikanische Lerntheoretiker übersetzt.

Es handelt sich um einen konkreter Text, der didaktische Grundelemente in sich enthält. Um ihn zu verstehen muß man seinen Ursprung kennen. Neuerungen kommen heute z.B. von den USA über die Niederlande nach Deutschland und erst dann zu uns. (20. Jahrhundert, zweite Hälfte · eigentümliche Bewegung, daß das was in die USA gebracht wurde, dort umentwickelt wurde und dann kommt es zurück nach Europa)

Wichtig für das Verständnis unseres pädagogischen Denkens ist, daß man erkennt, daß normative Vorgaben immer von den USA kommen! In den 60er Jahren hatten wir eine große USA - Kritikwelle, die heute total verschwunden ist.

USA Pädagogik: Verwendbarkeit der Bildung ist gefragt, Reproduktion auf ökonomische Verwendbarkeit des Gelernten. Das ist heute oft auch schon bei uns zu finden. Die USA waren auch beeinflußt von der Reformpädagogik (hat der Geisteswissenschaft die Theorie geschrieben; James P. Birton, u.a.) ,,Sputnik-Schock" - Problem der Effizienz des Bildungsprogrammes, Bildungsreserven.

Die USA waren im Wettlauf mit den Russen, man mußte eine andere Pädagogik einführen, das bedeutet ein umkippen / wandeln in eine andere Formen der Wissenschaft. Die historisierende Form der Wissenschaft ist zu ungenau in der Hinsicht seiner Verwertbarkeit. Anstelle der geisteswissenschaftlichen - historischen Theorie, die den Bildungsaspekt im Vordergrund hat, brauchte man eine sozialwissenschaftliche Form. Beide Konzepte betrachteten sich als empirisch.

Das Vorbild der Physik soll auch auf die Menschenwissenschaft übertragen werden, aber nicht in einer Unbedingtheit. Gesetze sollen bloß wahrscheinliche ,,wenn-dann"-Sätze sein. Historisierende Empirie soll ersetzt werden, auch in der Didaktik. Alles soll verwertbar sein, die Wende ist eine in die Richtung, die ,,wenn-dann" (Kausalitäten) vertritt. Der Punkt ist es, diese Erkenntnisse auch technologisch anzuwenden (Praxisrelevanz). Technik ist immer schon Anwendung von naturwissenschaftlichen Gesetzten. Die ist verführerisch, weil sie ihre Referenz im Gesetz hat · Lerngesetze.

Begabtenreserven mußten geweckt und auch genützt werden, um die Russen zu übertrumpfen.

Haute gibt es eine ähnliche Bewegung. Kritik an der Technologie und der Reduktion der Vernunft ist heute fast ausgeblendet.

Es kam zu einem Wandel der wissenschaftlichen Pädagogik. Der Bildungsbegriff in der hermeneutischen Konzeption hat ja normative / perskriptive Form · in der Wissenschaft haben präskriptive Sätze keinen Platz, die Wissenschaft ist beschreibend (deskriptiv), Bildung aber ist ein normativer Begriff und paßt also nicht in die Wissenschaft.

Lernen - im Unterricht muß gelernt werden deshalb sind die Lerntheorien anzuwenden. Lernen heißt hier insbesondere ein merkendes Lernen (Merktheorien), weil diese angewendet werden. Hier wird davon ausgegangen, daß es die wichtigste Aufgabe des Didaktikers ist, einen mit Inhalten Gebildeten zu bekommen. (Mit welchen Inhalten muß er sich beschäftigt haben, damit er gebildet ist) Erster Punkt in der Geisteswissenschaft ist ,,Worin besteht ein heute gebildeter?" und ,,Mit welchen Inhalten muß er sich beschäftigt haben?" (,,Was"- Theorie). Didaktik wird hier als Theorie der Bildungsinhalte verstanden, aber Gegner sagen, daß wir damit normative Sätze nähren und daß es nicht die Aufgabe der Didaktik ist, zu sagen was jemand werden soll, da das normativ ist und das genau das können wir auch nicht vorhersagen. Das Ideal ist immer eine ,,sollens"-Figur. Es darf nicht immanente Aufgabe der Didaktik sein. ,,Was soll jemand können" ist eine Frage die nicht unwichtig ist, aber sie ist keine interne Frage der Didaktik sondern die Frage die vorgegeben wird, dann erst fangen die Didaktiker an zu arbeiten, erst wenn sie beginnen, schon vorgegebene Ziele zu operationalisieren (= Zentralbegriff). Es ist aber auch möglich, daß wir an die Stelle des ,,dann" die Ziele, die wir erreichen wollen, setzten.

In der Geisteswissenschaft redet man von Inhalten. Plötzlich ist aber nicht mehr von Unterrichtsinhalten, sondern von Zielen die Rede. Es müssen also die Inhalte in Ziele umformuliert werden. ,,Wer nicht weiß wohin er will braucht sich nicht wundern wenn er woanders ankommt". Der Bildungsbegriff, also, kann nur Funktionen zeigen und diese gilt es anzuwenden. Wenn wir Unterricht erforschen wollen, dann müssen wir schauen welche Bedingungen / Faktoren daran beteiligt sind. (Methoden, soziale Schicht, Unterrichtsstil, Unterrichtsmittel ...) Es müssen die Vorgaben zu dem was gelernt werden soll, schon vorliegen und dann erst wird gehandelt. Operationalisierung ist der Versuch, ein Verhalten so zu definieren, daß es beobachtbar, kontrollierbar und meßbar wird. ,,Messen was meßbar ist und meßbar machen was noch nicht meßbar ist" (Galilei).

Dieser Form der Wissenschaft sollen auch die Didaktik und Pädagogik nachgebildet sein. Es muß eine Entscheidungen fallen über das, was Unterrichtsprinzipien sein sollen, allerdings sind diese Entscheidungen keine wissenschaftliche Fragen. Aber die Effizienz der Erreichbarkeit von Zielen versuchen wir zu garantieren. Ich kann also nicht analysieren, was nun einen Gebildeten ausmacht. Operationalisierung ist der Versuch Inhalte in Ziele umzuformen.

Bildungstheoretische Didaktik - ,,Was"-Theorie, zuerst ist das Inhaltswissen und dann erst können wir eruieren, was die Methoden (=Weg) sein sollte, um den jeweiligen Inhalt zu verstehen.

Sozialtheoretische Didaktik - Umformung von Inhalten zu Zielen. Es handelt sich nicht mehr um Inhalte - Methoden, sondern um Ziel - Mittel (technologisches Schema). Es ist dies die technische Anwendung von Gesetzmäßigkeiten. Heute gibt es beide Systeme nebeneinander im Lehrplan.

Didaktik der Aufklärung · wenn wir die technologische, instrumentelle Vernunft ungeprüft anwenden, dann halbieren wir die Vernunft.

Neomarxisten legten den Grundstein für die Rekritik an der bildungstheoretischen Didaktik.

Geisteswissenschaftliche Hermeneutik: was der Mensch ist, sehen wir, wenn wir die Geschichte anschauen.

Sozialwissenschaftliche Hermeneutik: Quasigesetze (=statistische Gesetzte), ,,wenn-dann" Gesetze, Bildung versus Unterricht als Faktorenbündel.

Geisteswissenschaftliche Didaktik

Inhalte müssen eruiert werden · das ,,Was", was muß gelernt werden

Ständige Revision weil die Lernziele sollen dem Zeitgeist entsprechen. Man ist immer hinten nach.

Ziel

Lerntheoretische Didaktik

Das Lernziel muß schon vorab vorliegen, es muß vorgegeben sein.

Generalisierbare Methoden und Modelle sollen gefunden werden die für jeden gelten. (Skinner`sche Struktur ist für alles gleich egal ob Musik, Mathe oder Turnen) Die Lerngesetzte funktionieren immer · inhaltsneutral aber sie erlauben Erfolgskontrolle (Evaluation)

Inhalt

Zauberwort: Evolution

Unterrichtstheoretische Didaktik:

Peter Sloterdijk - Tendenzen innerhalb einer Zeit werden oft erst beim zweiten Anlauf geschichtsträchtig. Beim ersten Anlauf gibt es noch große Kritik - so auch mit der unterrichtstheoretischen Didaktik.

Die neumarxistische Pädagogik hat in den 70er Jahren geboomt, heute gibt es diese Kritik nicht mehr.

Wandel der bildungstheoretischen Didaktik: erst Inhalt, dann Lernziel Anfang der Projektarbeit:

Projektemacher haben früher Projekte geplant (für Monarchen), später gab es das auch in den USA. An sich entstand die Projektarbeit durch die handwerkliche Ausbildung. Eigentlich geht es dabei auch nicht um Teamfähigkeit, sondern lediglich um die Effektivität (also Gewinnmaximierung).

Unterrichtsprinzip der Anschaulichkeit:

Dieses ist eines der ältesten und klassischen Unterrichtsprinzipien, wie u.a. auch Lebensnähe (das ist aber auch nicht so alt wie das der Anschaulichkeit) oder der exemplarische Unterricht. Anschaulichkeit taucht bei Rathe + Comenius (~1620) auf.

In unserem Text kommt Anschaulichkeit an zweiter Stelle vor: danach hat man Inhalte auszuwählen und danach zu werten, ob sie anschaulich sind oder nicht. Der Einsatz von Arbeitsmitteln wird erzeugt. Einmal ist Anschaulichkeit eine Eigenschaft von Inhalten und ein anderes mal muß sie erzeugt werden. Wenn man etwas anschaulich macht, dann ist es ja noch nicht anschaulich, es muß erst dazu gemacht werden. Unterricht war zu der Zeit, als das Prinzip der Anschaulichkeit aufkam hauptsächlich sprachlich, das Wort / der Begriff stand vorrangig, der Begriff als Wortform. Die Frage wie diese Begriffe entstehen wurde so erklärt, daß sie durch Worte entstehen (Scholastiker).

Das Prinzip der Anschaulichkeit ist ein erkenntnistheoretischer Satz, daß wir sie begrifflich machen, Wahrnehmungsformen gehören zur Selbstversicherung. Wenn wir wollen, daß sich Schüler selbst versichern, dann müssen wir sicherstellen, daß sie sich das zu lernende auch anschauen (z.B. Bild).

Davor war nie die Anschaulichkeit als Problem aufgetaucht. Man schätzte davor die Überlieferung der Tradition und alte Weisheiten. Die Scholastiker fanden, daß Lehren und Lernen dann richtig sei, wenn die Schüler an die ersichtliche, wahre Welt herangeführt werden. Die Worte allein sind zu wenig. Der Umbruch kam durch Cornenius, der meinte, daß Anschaulichkeit die Bedingung des Lernens sei. Er kritisierte, daß sich Kritiker lediglich bei der Meinung der diversen Autoren aufhalten, statt an die Dinge selbst zu denken. Das heißt: Es wird dem Schüler zugemutet, daß er sich selbst versichert. Der Ausgangspunkt für Erkenntnis ist die Anschaulichkeit.

Tausch spricht auch von Anschaulichkeit, meint aber damit, daß sich Schüler etwas besser merken können, wenn sie etwas veranschaulicht bekommen. Deshalb ist es auch zu den Lehrmittelzimmern gekommen.

ZUSAMMENFASSUNG FÜR DIE PRÜFUNG:

CURRICULUMTHEORIE

Begründer: Robinsohn 1967

Gegensatz zu der Bildungstheoretischen Didaktik

Neuerstellung von Lehrplänen

3-Schritte-Verfahren:

1) prognostisches Verfahren zur Ermittlung der kommenden Lebensituation für die Zukunft
2) Ableitung welche Qualifikationen nötig sein werden
3) Festlegung der Lehrplaninhalte und Unterrichtsformen zum Erreichen der geforderten Qualifikationen

Wichtig: Qualifizierende Funktion von Schule und Unterricht für die BEWÄLTIGUNG ZUKÜNFTIGER AUFGABEN

Wissenschaft und Technik bestimmen den Lehrplan - Effizienz ist sehr wichtig Mechanisierung des Unterrichts, Industrialisierung

Standardisierung, Erfolgskontrolle

Erziehung wird verstanden als Ausstattung zur Bewältigung von Lebenssituationen Aufgabe ist es Methoden zu finden durch die diese Situationen und geforderten Qualifikationen optimiert werden. Eine systematische Überprüfung ist dann möglich Zielverhalten muß präzise bestimmt sein, dann wird ein Programm erstellt, abschließend erfolgt die Kontrolle

Lerzielorientierter Unterricht

Aufeinander abgestimmte Lernziele, -inhalte und -strategien, durch sie sollen Qualifikationen erworben werden, die zur Bewältigung von Lebenssituationen geeignet sind Operationalisierung der Lernziele

KRITIK:

Das curriculare Lernen ist nicht an reale Gegebenheiten und Aufforderungen des Lebens angepaßt.

Es eliminiert durch effektive Lernzielermittlung unvorhersehbare Denkzwischenfälle.

Es ist lediglich auf die Maximierung des Profites aus · Rentabilität der Bildungsaufgabe. Verringerung des Problembewußtseins und eigenständigen Denkens.

BILDUNGTHEORETISCHE DIDAKTIK

Geisteswissenschaftliche Pädagogik

Abgeleitet von den historisch - sprachwissenschaftlichen Disziplinen, aber nicht mit der Naturwissenschaft und der Philosophie verbunden.

Beginn der Bildungstheoretischen Didaktik: Mitte des 19. Jh.

Begründer war Dilthey Was der Bildungsinhalt ist kann nur geschichtlich erklärt werden.

Pädagogik als Einzelwissenschaft gab es erst sehr kurz, davor war sie immer an die Philosophie und die Theologie gebunden.

Repräsentanten: Dilthey, Noll, Klafki, Litt, Spranger

Die geisteswissenschaftliche Pädagogik zielt auf die Erziehungswirklichkeit ab, Absage gegen normative Systeme und obere Prinzipien (wie etwa bei Herbart)

Die pädagogische Theorie hat bei der gorgebenen Wirklichkeit anzusetzen

Didaktik versteht sich als Theorie der Bildungsinhalte und des Lehrplanes, sie beschäftigt sich mit der Inhaltsauswahl und der Inhaltsanordung

Bildungsbegriff ist zentrale Einheit

Weniger: Einfluß der objektiven Mächte (Politik, Gesellschaft) auf die Gestaltung des Lehrplanes

Bildung ist der Gesamtauftrag, der pädagogische Grundbegriff, ist Maßstab um gestellte Aufgaben zu lösen

Bildung ist aber trotzdem die Aufgabe jedes einzelnen

KRITIK:

Es wir bemängelt, daß die inhaltlichen Bestimmungen des Begriffes ,,Bildung" einseitig sind im Bezug auf für wertvoll gehaltene Kultur und Tradition

Vernachlässigung der Unterrichtspraxis, also des pädagogisch relevanten Wissens

UNTERRICHTSTHEORETISCH - LERNTHEORETISCHE DIDAKTIK

= Berliner Schule der Didaktik

Vertreter: Heimann, Schulz, Herbart, Sloterdijk

Didaktik wird verstanden als Theorie des Unterrichts, alle im Unterricht auftretenden

Bedingungen werden der wissenschaftlichen Kontrolle unterzogen.

Untersuchungen über personelle, materiellen Voraussetzungen schulischen Lerngeschehens, Schulziel und Zielvorstellungen

Bezieht sich auf die Sozialforschung, Gegenstandpunkt zur bildungstheoretischen Didaktik

Die Strukturen der bildungstheoretischen Ansätze ist zu allgemein und somit für den Schulalltag nicht relevant

Die Zweckmäßigkeit von didaktischen Maßnahmen läßt sich nur von den Zielen beurteilen.

HERBART DILTHEY

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Final del extracto de 15 páginas

Detalles

Título
Lehrpläne und Unterrichtsprinzipien an den AHS und HS - Theorie des Unterrichts
Autor
Año
2000
Páginas
15
No. de catálogo
V100249
ISBN (Ebook)
9783638986786
Tamaño de fichero
418 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Lehrpläne, Unterrichtsprinzipien, Theorie, Unterrichts
Citar trabajo
Fish Swim (Autor), 2000, Lehrpläne und Unterrichtsprinzipien an den AHS und HS - Theorie des Unterrichts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100249

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