Sport während der Schwangerschaft


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

2 Seiten


Leseprobe


Sport während der Schwangerschaft?

Ein erstes Kriterium, daß Schwangere beachten sollten, wenn sie weiterhin sportlich aktiv sein wollen ist die Sportart. Ohne Risiko können Sportarten wie Schwimmen, Gehen, Jogging, Radfahren, dosierte Aerobic und rationiertes Krafttraining durchgeführt werden. Bei Ballspielen, bei denen Körperkontakt möglich ist, alpinem Skisport, Wasserski, Schlittschuhlaufen, Inline-Skating, Surfen, Reiten, Klettern, Fallschirmspringen, Drachenfliegen und Tiefseetauchen sieht das schon anders aus. Bei ihnen besteht zum Teil die Gefahr von Traumatisierungen oder sonstigen Verletzungen des Bauchraums, wie durch Stöße oder starke Erschütterungen. Dabei ist das Risiko, daß sich die Plazenta vom Uterus ablöst besonders hoch. Einige der genannten Sportarten bergen auch ein hohes Sturzrisiko, sollte eine Verletzung auftreten ist die Behandlung sehr schwierig, denn nur wenige Medikamente oder Betäubungen sind für das Ungeborene unschädlich. Speziell beim Tiefseetauchen ist durch die veränderten Druckverhältnisse die Unterbrechung der Versorgung des Ungeborenen möglich.

Ein zweites Kriterium ist die Belastbarkeit: Während der körperlichen Aktivität der Mutter kommt es zur Umverteilung ihres Blutes, das heißt die arbeitenden Muskelgruppen werden verstärkt durchblutet wohingegen die inneren Organe und davon ist auch das Ungeborene betroffen, nicht mehr ganz so stark durchblutet werden, wie im Normalzustand. Ungefährlich ist dieser Zustand für das ungeborene Kind, wenn der Herzschlag der Mutter nicht mehr als 140 Schläge in der Minute beträgt, da hier noch eine ausreichende Blutzirkulation und damit die Deckung des Bedarfs des sich entwickelnden Kindes an Sauerstoff und Nährstoffen gewährleistet ist. Durch dosierte Trainingsbelastung ist es sogar möglich, daß sich der Stoffwechsel der Mutter beschleunigt. Davon kann das Ungeborene nur profitieren, denn in der Folge würde mehr Sauerstoff für es bereitstehen.

Sollte die Belastung der Mutter jedoch zu groß werden aktiviert sich der anaerobe Stoffwechsel. Durch die Milchsäuregärung wird nicht mehr genügend Sauerstoff umgesetzt, es steht dem mütterlichen Körper weniger zur Verfügung und davon ist auch das Ungeborene betroffen. Der Sauerstoffmangel könnte sich gefährlich auf die Entwicklung seines Gehirns auswirken. Auch der starke Abfall der Herzfrequenz nach sehr anstrengenden Belastungen kann zur Minderversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen führen. Denn da das Blut nun langsamer durch die Adern gepumpt wird gelangen die benötigten Stoffe auch nicht so schnell zum entstehenden Menschen. Zwar dauert die Erscheinung des verstärkten Herzfrequenzabfalls nur 1 bis 3 Minuten, doch trotzdem ist sie im Sinne des Ungeborenen möglichst zu vermeiden.

Eine weitere Gefahr für das Ungeborene stellt die erhöhte Körpertemperatur der Sporttreibenden, die durch starke Überhitzung entsteht, dar. Als Folge kann es beim Kind zu Wachstumshemmungen kommen. Normalerweise liegt die Körpertemperatur des Ungeborenen um 1°C höher als die der Mutter, so daß Temperaturgefälle die Wärmeabgabe ermöglicht wird. Wenn die mütterliche Temperatur aber zu hoch ist kann keine Körperwärme über das Temperaturgefälle vom Ungeborenem abgegeben werden. Es muß die Hitze der Mutter aushalten und die durch das neue Temperaturgefälle an sich abgegebene Wärme speichern. Mit der steigenden Körpertemperatur steigt auch der Bedarf an Nährstoffen und Sauerstoff des Ungeborenen. Da der mütterliche Stoffwechsel dieser Forderung jedoch nicht immer nachkommen kann besteht die Gefahr der Unterversorgung, die sich wiederum gefährlich auf die weitere Gehirnentwicklung auswirken kann.

Um die Auswirkungen von Sport auf das Gewicht des Neugeborenen zu ermitteln wurden verschiedenste Studien durchgeführt. Man kam dabei zu dem Schluß, daß die Kinder von Müttern, die während der Gravitation sportlich aktiv geblieben sind, etwa 300g leichter waren als im Durchschnitt, was sich mit dem geringeren Körperfettanteil des Kindes begründet.

Hingegen Neugeborene, deren Mütter in der Schwangerschaft regelmäßig minimal Sport betrieben schätzungsweise 100g schwerer waren als die inaktiver Mütter.

Das Risiko einer Fehlgeburt, wenn man während der Schwangerschaft weiter sportlich aktiv bleibt erhöht sich nicht gesetzt dem Fall, daß man nicht übertreibt.

Sport ist während der Schwangerschaft also keinesfalls verboten. Er kann sich sogar positiv auswirken, was durch den beschleunigten Stoffwechsel und die verringerten Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft, wie Krampfadern, etc. bewiesen wird. Dabei sollte man dennoch immer darauf achten, daß man eine ungefährliche Sportart wählt und nicht bis an seine Belastungsgrenze geht. Ein optimaler Test für die richtige Intensität ist der Talk-Test. Das heißt kann man während der Aktivität noch normal sprechen ist die Belastung für den Körper noch nicht zu stark.

Ende der Leseprobe aus 2 Seiten

Details

Titel
Sport während der Schwangerschaft
Autor
Jahr
2001
Seiten
2
Katalognummer
V100233
ISBN (eBook)
9783638986625
Dateigröße
378 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kurzreferat, 2 Seiten
Schlagworte
Sport, Schwangerschaft
Arbeit zitieren
Michael Simon (Autor:in), 2001, Sport während der Schwangerschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100233

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