Die Vietnamkriege (1946-1975)


Ponencia / Ensayo (Colegio), 2000

4 Páginas


Extracto


Die Vietnamkriege (1946-1975)

1887 wurden die Königreiche Laos und Kambodscha sowie die drei Teile Vietnams (Cochinchina im Süden, Tonking im Norden und das alte Kaiserreich Annam in der Mitte) zur „Indochinesischen Union" von Frankreich zusammengefasst und von einem franz. Generalgouverneur verwaltet.

Durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise kamen Anfang der Dreißigerjahre Unruhen zustande, die sich gegen die Kolonialmacht Frankreich wendeten und von dieser niedergeschlagen wurden. Die französischen wirtschaftlichen Bedürfnisse wurden weiterhin ausgeführt, was zur Verarmung vieler mittlerer und kleiner Bauern führte. So entstand ein revolutionäres Potential, von dem die Kommunisten profitieren konnten. 1925 entstand die „ RevolutionÄre Liga der chinesischen Jugend" und 1930 gründete Ho Chi Minh die KP Indochina. Diese kommunistischen Befreiungsbewegungen gewannen mit ihrem volksnahem Programm (Beschränkung des Großbesitzes, Verstaatlichung der Kolonialunternehmen u. a.) die führende Rolle beim Befreiungskampf. 1941 gründeten sie die „ Front für den Kampf um die UnabhÄngigkeit Vietnams" (Vietminh), ihre militärische Organisation war die 1944 entstandene vietnamesische Volksbefreiungsarmee. 1940 marschierten japanische Truppen in Vietnam ein und entmachteten die französische Kolonialherren, wodurch die Befreiungsbewegung wieder neue Hoffnungen schöpfte. Als die Kräfte Japans in der Endphase des pazifischen Krieges gebunden waren, entstand 1945 ein Machtvakuum, das der Vietminh zur Ausdehnung seiner Einflußgebiete vor allem in Nord- und Zentralvietnam nutzen konnte (mit verdeckter Unterstützung der Amerikaner!). Nach der japanischen Kapitulation im August 1945 gelang es ihm bereits am 2. September in Hanoi die Demokratische Republik Vietnam (DRV) zu proklamieren.

Die „französische" Phase (1946-54):

Ho Chi Minh forderte als Präsident der DRV die uneingeschränkte Souveränität für ganz Vietnam, womit er einen Konflikt mit Frankreich auslöste. Frankreich versuchte seine Kolonialherrschaft in Indochina zurückzugewinnen indem es die alten Herrschaftsverhältnisse im Süden wiederherstellte. Der Krieg brach im November 1946 aus, als frz. Kriegsschiffe die Hafenstadt Haiphong beschossen, nachdem der Vietminh die frz. Forderung nach Abzug aller seiner Truppen aus der Stadt ignoriert hatte; in der Folge konnten die Franzosen die Truppen des Vietminh bis westlich von Hanoi zurückdrängen. Schon bald zeigte sich, dass das frz. Expeditionskorps den ab 1949 von chin. Kommunisten unterstützen Vietminh-Truppen unterlegen war. Diese koloniale Befreiungskrieg der Vietnamesen gegen Frankreich entwickelte sich zu einem „ Stellvertreterkrieg" zwischen Ost und West. Im Rahmen der „ EindÄmmungspolitik" leisteten die USA massive wirtschaftliche und rüstungstechnische Hilfe. 1953 war der Vietminh militärisch im größten Teil des Landes präsent und konnte mit der polit. Unterstützung der bäuerl. Bevölkerungsmehrheit rechnen. Am 7. Mai 1954 unterlagen die frz. Truppen bei Dien Bien Phu im Norden Vietnams den Vietminhs, daraufhin wurde am 21. Juli 1954 auf der Genfer Indochinakonferenz ein Waffenstillstand zwischen den Vietminhs und den Frankreich geschlossen. Die in der (von den USA, Südvietnam und Großbritannien nicht unterzeichneten) Schlußerklärung der Konferenz angekündigten gesamtvietnames. Wahlen zur Wiedervereinigung des in militär. Einflußzonen geteilten Landes (am 17. Breitengrad) scheiterten am Widerstand des von den USA unterstützten (zum Schutze Südvietnams, Laos` und Kambodschas die Verteidigungsgemeinschaft SEATO - „ South East Asia Treaty Organization" ins Leben, das südostasiatische Pendant zur NATO) südvietnames. Regierungschefs Ngo Dinh Diem, der aufgrund kommunistischen Vietminh- Kadern eine Niederlage der freien Wahlen fürchtete und einen Sieg der Vietminhs verhindern wollte. Er errichtete 1955 eine diktatorische Herrschaft, die sich auf Armee, Polizei und die amerik. Militär- und Wirtschaftshilfe stützte und unterdrückte jegliche Opposition.

Die „amerikanische" Phase (1960-73):

Ho Chi Minh baute im Norden seine Machtposition aus und breitete sie auch Richtung Süden aus. 1960 wurde die südvietnames. „Nationale Befreiungsfront" (FNL - „Front National de Lieb é ration du Vietnam Sud") gegründet, die gemeinsam mit anderen oppositionellen Gruppen zum Ziel hatte das Diem-Regimes zu stürzen und eine Wiedervereinigung Vietnams forderten. Die FNL und ihre Guerillaorganisation, der „Vietcong", errichteten eigene Versorgungs- und Verwaltungseinrichtungen mit dem Ziel eine gewaltsame Eroberung der gesamten politischen Macht in Südvietnam.

US-Präsident J. F. Kennedy verstärkte die amerikan. Militärberater von 1960-63 von 200 auf 16300 in Süd-Vietnam. 1963 wurde der Staatschef Diem nach einem Massaker an oppositionellen Buddhisten von einer Generalsclique gestürzt und hingerichtet ( im Sommer 1971 belegte die Veröffentlichung der geheimen Pentagon Papers in den USA, dass die USA im Vorfeld von dem Putsch gewußt und sich bereits auf die Zusammenarbeit mit der Nachfolgeregierung vorbereitet hatten).

In den Wirren nach der Ermordung eroberten die Kommunisten etwa ein Drittel Südvietnams, sodass sich Präsident L. B. Johnson genötigt sah das militärische Engagement zu verstärken. Nach dem Tonkin-Zwischenfalls (die Beschießung von zwei US-Zerstörern durch nordvietnames. Kriegsschiffe im Golf von Tonkin am 2. und 4. 8. 1964) ließ sich Johnson vom Kongreß (7. 8. 1964) die Generalvollmacht für eine Ausweitung des Krieges geben. Mit Vergeltungsangriffen von US-Bombern auf Ziele im Norden begann die schrittweise Eskalation des Krieges. Die Luftangriffe richteten sich gegen militär. und wirtschaftl. Ziele in Nordvietnam sowie gegen das von Nordvietnamesen benutzte Straßennetz des Ho-Chi-Minh- Pfades in Laos und Kambodscha. Als 1965 auch amerikan. Bodentruppen zum Einsatz kamen, entwickelte sich ein zermürbender Dschungel- und Guerillakrieg. In Südvietnam konnten die Amerikaner auch durch den Einsatz ihrer überlegenen Luftwaffe und die Anwendung neuer Kampfmethoden (Entlaubungsmittel, Napalm) zwar einen militär. Gesamtsieg ihres Gegners vereiteln, aber keinen eigenen Sieg erzwingen. Ein Problem der amerikan. Kriegsführung in Vietnam war die mangelnde Motivation der eigenen Truppen, denen der Sinn dieses Krieges kaum klar war, während sich die Kommunisten als Vorkämpfer der nationalen Einheit und des sozialen Fortschritts fühlten.

Im Januar 1968 unternahmen nordvietnamesische und Vietcong-Truppen unter dem nordvietnam. General Vo Nguyen Giap die großangelegte, überraschende Tet-Offensive auf zahlreiche südvietnam. Städte. Militärisch scheiterte die Offensive zwar, aber sie demonstrierte äußerst effektvoll die Schlagkraft Nordvietnams und war insofern politisch und psychologisch sehr erfolgreich. Nach dieser Tet-Offensive verschärfte sich sowohl in den USA als auch weltweit die Kritik an der amerikan. Vietnampolitik, insbesondere auch an dem Einsatz chemischer Kampfstoffe und an den Angriffen auf die Zivilbevölkerung, wie z. B. dem Massaker von My Lai. Am 31. 3. 1968 beendete Johnson die US-Luftangriffe auf Nordvietnam, mit dieser Einstellung der Angriffe wurde die wichtigste Bedingung für die Aufnahme von Verhandlungen (ab Mai 1968 in Paris) gestellt. Nachdem die Verhandlungen erfolglos waren und der Krieg in Südvietnam unvermindert weiterging, ließ Johnson bekanntgeben, daß er sich der Wiederwahl nicht stellen würde. 1969 legte Richard M. Nixon sein Programm der „Vietnamisierung" des Krieges vor, d. h. stufenweiser Abzug von 90000 US-Soldaten aus Vietnam bis Ende 1969, den Ausbau der südvietnam. Streitkräfte und die allmähliche Übertragung der Verantwortung für die Kriegsführung an die südvietnam. Regierung. Allerdings kam es zu neuen Angriffen beider Seiten und Verhandlungen scheiterten.

Im Dezember 1972 wurden die Pariser Verhandlungen wieder aufgenommen, die bereits positiven Ergebnisse wurden jedoch wieder abgebrochen und Nixon ordnete massive Bombardierung von Hanoi und Haiphong an; diese Angriffe galten als die schwersten des Vietnamkrieges und schockierten die Bevölkerung weltweit. Anfang 1973 wurden in Paris die Friedensgespräche weitergeführt. Am 23. Januar 1973 gab Nixon bekannt, daß ein offizielles Waffenstillstandsabkommen erreicht worden sei, das am 28. Januar in Kraft trat. Bis Ende März 1973 hatten die USA alle Truppen aus Vietnam abgezogen, Südvietnam jedoch weitere wirtschaftliche und militärische Unterstützung zugesagt.

Die „vietnamesische" Phase (1973-75):

Verhandlungen zwischen den vietnames. Kriegsparteien zur Bildung des im Abkommen vorgesehenen Versöhnungsrats blieben ergebnislos. Beide versuchten vielmehr, ihre Gebiete mit Waffengewalt zu vergrößern. Diese dritte Phase des Krieges endete mit dem vollständigen Zusammenbruch der südvietnames. Armee (30. 4. 1975). Das Regime trat ab und die Kommunisten übernahmen die Macht. Saigon wurde in „Ho-Chi-Minh-Stadt" umbenannt.

Final del extracto de 4 páginas

Detalles

Título
Die Vietnamkriege (1946-1975)
Autor
Año
2000
Páginas
4
No. de catálogo
V100214
ISBN (Ebook)
9783638986434
Tamaño de fichero
430 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Vietnamkriege
Citar trabajo
Maren Lühmann (Autor), 2000, Die Vietnamkriege (1946-1975), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100214

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