Die Geschichte der deutschen Aussiedler


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

24 Seiten, Note: 1-


Leseprobe


1. Einführung in die Problematik der Aussiedler

Die Aussiedler stehen unter dem Aspekt der Integration und Isolation in einem Spannungsfeld. Dies kann man nicht von der Hand weisen, betrachtet man die Politik eines Staates, der Aussiedler beherbergt. Dies ist ein charakteristisches Bild für einen Aussiedler, wenn er entweder in das Land, dessen Nationalität er abstammt, einwandern will oder aber er in dem Land, in der er lebt, eine solide Basis an Rechten genießen möchte. Denn man muss anmerken, dass die Situation in den ehemaligen Ostländern schlecht ist, besonders für Aussiedler schlecht ist. Förderungen des Heimatlandes, z.B. durch Gelder können nur einen Teil der Lebensbedingungen anheben.

Mit der Gründung der BRD wurde eine Vielzahl von Flüchtlingen aufgenommen. Die letzten Zahlen geben darüber Auskunft, dass über vier Millionen Aussiedler von der Gründung bis ins Jahr 2000 aufgenommen worden sind. Die Aussiedler kommen vermehrt aus dem Gebiet Osteuropas. Länder, die hier zu nennen wären, sind zum Beispiel Polen, Rumänien, die ehemalige Sowjetunion, die ehemalige Tschechoslowakei, Ungarn und verschiedenen anderen Staaten aus dem Ostgebiet. Betrachtet man allein die Entwicklung der Aufnahmezahlen, so muss man sagen, dass in dem Zeitraum von 1987 bis 1992 fast 1,5 Millionen Aussiedler aufgenommen worden sind. Dies ist mit der intensivieren Integrationspolitik der BRD in der Zeit zu erklären. Obwohl eine Vielzahl von Menschen aufgenommen worden sind, waren die bürokratischen Hürden relativ einfach zu nehmen. Dies verschlechterte sich aber zusehendes bis in die Mitte des Jahres 2000. Im Jahre 1999 stabilisierten sich die Zahlen auf etwa 104000 Aussiedler, die jedes Jahr aufgenommen wurden.

Um die Situation und die Probleme zu klären, muss man aber erst einmal wissen, was Aussiedler sind und warum sie aussiedelten. Deutsche Aussiedler sind Menschen, die vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges die deutsche Staatsbürgerschaft bzw. deutsche Nationalität inne hatten. Sie sind Deutsche im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes. Ihnen steht das Recht auf die Aufnahme in die BRD und die Zahlung von Eingliederungsleistungen zu. Sie siedelten zum einen als Arbeitskräfte und zum anderen als Personen aus, die Gebiete kolonisieren sollten. Einen Hochpunkt solcher Kolonisierungsversuche fand man zum Beispiel in der Zeit der Zarin Katharina II. vor. Sie erließ ein Gesetz, in dem Ausländern zugesichert wurde, dass sie Religionsfreiheit, Befreiung von Militär- und Zivildienst und Steuerfreiheit über einem Zeitraum von 30 Jahren in Anspruch nehmen durften. Dadurch wurden viele Kolonisten angelockt, die unbewohnte Gebiete besiedeln sollten. Deren Situation und die Bedingen andere deutscher Aussiedler sollte sich zunehmend am Ende des 19. Jh. verschlechtern. Ein Höhepunkt von Isolierung und Diskriminierung findet man während des Ersten Weltkrieges vor. Dadurch sahen sich viele Aussiedler dazu gezwungen nach Deutschland zurückzukehren. Die Zahl der deutschen Aussiedler, die außerhalb der Grenzen wohnten, belief sich vor 1939 auf etwa 8,6 Millionen. Hinzu kamen die, die in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen lebten, die nach dem zweiten Weltkrieg Polen zufielen. Zum Beispiel Schlesien, Ostbrandenburg oder aber Ostpreußen. Auf Grund der menschenverachtenden Politik von Adolf Hitler, wurden die Wolga- Deutschen, die mit dem Erlass von Katharina II. umsiedelten, von Stalin deportiert und vertrieben. Diese Entwicklung sollte bis in das Jahr 1955 andauern. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden die deutschen Aussiedler keinen festen Siedlungsraum. Glücklicherweise verbesserte sich die Situation in den verschiedenen Staaten und so fanden die Aussiedler die Möglichkeit, in die BRD umzusiedeln. Dies war aber mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden gewesen.

Trotz der schwierigen Bedingungen siedelten sich deutsche Aussiedler nieder und gründeten einen festen Siedlungsraum. Sie bilden heutzutage Minderheiten in den einzelnen Staaten. Mit der Öffnung des Ostblocks wurden aber auch die Bestimmungen für die Ausreise vereinfacht. So konnten viele Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland übersiedeln. Durch die unerwartet hohen Zuwanderungsströme in die BRD, sah man sich 1990 gezwungen, eine Regelung für die Aufnahme auszuarbeiten. In diesem Zusammenhang beschloss man auch bilaterale Verträge mit den jeweiligen Staaten, aus denen die Aussiedler kommen, zu schließen, um einerseits die wirtschaftliche Situation und medizinische Versorgung zu verbessern, andererseits den Zustrom zur BRD einzugrenzen.

Auf Grund der Änderungen der politischen Systeme in den Staaten, in denen sich die Aussiedler befinden, kann man eine rückläufige Entwicklung der Aufnahmeanträge erkennen. Man muss jedoch auch herausstellen, dass eine Umstellung auf ein anderes politisches System auch seine Schwierigkeiten mit sich bringt. Dies ist am besten auch in der Wirtschaft nach zuweisen. Aussiedler leben in der ehemaligen Sowjetunion in einer deutlich schlechteren wirtschaftlichen Situation als zum Beispiel Aussiedler in Polen, Tschechei oder Slowakei, obwohl bei allen die Demokratie angestrebt wird bzw. erreicht ist. Deswegen wollen immer noch Aussiedler in der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland übersiedeln, um ein besseres Leben zu führen. Wenn Aussiedler einmal aufgenommen worden sind, dann stellen sich ihnen weitere Probleme in den Weg. Die mangelnden Deutschkenntnisse zum Beispiel wirken hinderlich einer Integration entgegen.

2. Geschichtliche Erfassung der Aussiedler geordnet nach Ländern

2.1 Die Entwicklung der deutschen Aussiedler in Polen

Wie schon Eingangs erwähnt, standen die Polen um 1990 an erster Stelle bei den Aussiedlern, die einen Antrag stellten, um in die BRD zurückzukehren. Mit den andauernden Demokratisierungsprozess im Ostblock und der Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation nahmen die Zahlen stetig ab.

2.1.1 Identität und Entwicklung nach 1945

Um die demographischen Umwälzungen zu verstehen, werde ich mich hier auch mit der Geschichte der Aussiedler in Polen und mit der Geschichte von Polen selbst beschäftigen. Der heutige Staat Polen ist ein Produkt des Zweiten Weltkrieges. Mit der Besetzung vom Osten des ehemaligen Deutschen Reiches durch die Sowjetunion, verschob sich auch die Grenze des Reiches nach Westen. Die Westgrenze der Sowjetunion verschob sich damit auch nach Westen. Es entstand jedoch ein neues Gebiet, welches seit Jahrhunderten eine deutsche Kultur aufweist und somit auch dementsprechend geprägt war. In diesem Gebiet waren die Pommern, Schlesier und Ostpreußen ansässig. Der neue Staat Polen ist eine Mischung aus deutscher und polnisch-slawischer Kultur. Nach dem zweiten Weltkrieg sollten die deutschen Aussiedler von den Alliierten zurück nach Deutschland ausgesiedelt werden, um so "eine bessere Kontrolle über die Deutschen" zu haben. Durch die Abtretung der polnischen Ostgebiete durch die Sowjetunion kamen etwa neun Millionen Deutsche zum neu entstandenen Staat Polen hinzu. Eine genaue Auflistung entnehmen Sie bitte aus der nebenstehenden Tabelle. Mit dem Ende des Krieges setzte eine panische Angst bei den Aussiedlern ein und man versuchte, so schnell wie möglich aus den Ostgebieten zu fliehen. Dies gelang einer Vielzahl von Menschen. Diejenigen, denen es nicht gelang wurden Opfer von Vertreibungen der polnischen Regierung. Diese wurde unterstützt von der Sowjetunion. Durch menschenverachtende Maßnahmen starben so etwa 1,6 Millionen Aussiedler.

Die folgenden Jahre von 1945 bis 1950 waren durch Ausweisungen geprägt. Aufgrund der Rechtlosigkeit, die die deutschen Aussiedler erdulden mussten, nahmen sie die Strapazen auf sich und flohen nach Deutschland bzw. andere Gebiete. Die Rahmenbedingen für eine Ausweisung wurden auf der Potsdamer Konferenz erarbeitet. Damit wurden den Aussiedlern die Möglichkeit gegeben, nach Deutschland auszusiedeln. Diese Möglichkeit nahmen auch etwa 3,5

Millionen Menschen wahr. Aufgrund dieser Massenflucht bzw. den Aussiedlungen veränderten sich die Situation und Zusammensetzung der Bevölkerung. Polnische Bürger sahen ihre Chance, ein besseres Leben zu führen darin, dass sie die leerstehenden Häuser der Aussiedler übernahmen. In diesem Zusammenhang wurden aber auch viele Deutsche, die noch geblieben waren, aus ihrem Heim vertrieben. Auf Seiten der polnischen Regierung gab es dahingehend auch rechtliche Rahmenbedingungen, die die Vertreibungen legalisierten. Nicht nur die demographische Situation änderte sich damit, sondern auch die wirtschaftliche Situation. Es standen weniger Arbeitnehmer zu Verfügung und somit sah man sich gezwungen, Aussiedler, die sich nicht gegen das System stellten, wieder zu integrieren und die polnische Staatsangehörigkeit zu geben. Allmählich wurden die Ausweisungen eingestellt und die Deutschen wurden als Arbeitskräfte akzeptiert. Als Folge dessen wurde auch den Deutschen die Bezeichnung einer Minderheit eingeräumt. Damit erlangte man verschiedene rechtliche Absicherungen. Auf Grundlage dessen verbesserte sich auch das kulturelle Leben der Aussiedler und man erwirkte auch verschiedene Mitspracherechte in einzelnen Städten. Obwohl das kulturelle Leben sich einigermaßen auf einem stabilen und angemessenen Niveau hielt, siedelten immer mehr Leute ab 1955 aufgrund der Familienzusammenführungen aus. Dies gab der polnischen Regierung 1960 den Anlass, aufgrund des geringen Anteils der noch verbliebenden Aussiedlern an der Gesamtbevölkerung, ihre Förderung der Kulturpolitik einzustellen. Betrachtet man die polnische Politik ab 1960, so kann man sehr gut feststellen, dass sie nun die noch verbliebenden Aussiedler in das polnische Volk integrieren wollten. Dies versuchten sie mit der Einrichtung von Schulen zu erreichen, die darauf aus waren, die deutsche Sprache zu minimieren und die polnische Sprache zu etablieren. Doch die polnische Regierung musste feststellen, dass sich die Aussiedler nicht unbedingt in das vorhandene System, mit den Einschränkungen, denen sie ausgesetzt waren, integrieren lassen wollten. So kam es dazu, dass die deutsche Kultur auf dem Lande gewahrt wurde und in der Stadt diese weniger zum Ausdruck kam. Dies vergrößerte die Spannungen zwischen den Aussiedlern einerseits und den Polen andererseits. Die Aussiedler, die nach 1945 geboren worden sind, konnten sich in das polnische System besser integrieren und brachten den Polen auch weniger Vorurteile entgegen.

2.1.2 Die Situation in der Gegenwart

Bis in die Mitte der 80iger Jahre hielten die Spannungen zwischen Aussiedlern und Polen an. Es gelang den Aussiedlern bis dahin nicht, vollständig anerkannt zu werden und auch Mitspracherechte in polnischen Verwaltungen und Räten zu haben. Um dies zu erreichen brauchte man eine einheitliche Interessenvertretung der Aussiedler und so gründete man den "Deutschen Freundeskreis". Dieser hatte in der folgenden Zeit jedoch keine Legalität und wurde auch somit von den polnischen Behörden nicht anerkannt. Dies sollte sich mit dem Fall des kommunistischen Systems ändern. In diesem Zusammenhang wurden auch Abkommen zwischen dem Bundeskanzler Helmut Kohl einerseits und dem polnischen Premier Mazowiecki andererseits getroffen, die eine Schaffung von rechtlichen Grundlagen für die Aussiedler vorsahen. Der Nachbarschaftsvertrag, der 1991 abgeschlossen wurde, zählt zu diesen Abkommen. Somit erhielten die bereits gegründeten Vereinigungen ihre Legalität. Einzelne Punkte des Vertrages waren: der freie Gebrauch der Muttersprache, Gründung deutscher Vereinigungen zwecks Interessenvertretung sowie die Schaffung von Bildungs-, Kultur und Religionseinrichtungen. In den neuen Einrichtungen wurden die Interessen von mehr als 500 000 Menschen dargelegt. Jedoch gab es erhebliche Unterschiede der einzelnen Meinungen. Dies beruht auf die unterschiedliche Prägung der einzelnen Aussiedler. Während manche noch das Deutsche Reich kennen lernten und dadurch geprägt wurden, lernten es andere nicht mehr kennen und folgerichtig ist auch die deutsche Kultur-Ausprägung nicht so stark. Bei den Leuten, die nach 1945 geboren wurden, kann man festellen, dass sie sich mehr um die sozialen und wirtschaftlichen Probleme sorgen und nicht um die Kulturpflege und den Kontakt mit Deutschland.

2.1.3 Die politische Vertretung in der heutigen Zeit

Mit der zunehmenden Akzeptanz auf beiden Seiten, sowie dem Umdenken der Aussiedler, stärker ihre Rechte und Interessen zu vertreten, wollte man sich zu politischen Interessenvertretungen zusammenschließen. Mit der Legalisierung der Minderheit in Polen wurde der Plan verwirklicht und die Aussiedler konnten einige wenige politische Stellen besetzen. Zum Beispiel als Oberbürgermeister und Vertreter in Gemeinderäten in Schlesien. Aber auch auf Landesebene konnten die Deutschen Erfolge erzielen: Sie errungen sie 1991 bei den Parlamentswahlen sieben Abgeordnetenmandate und einen Senatssitz. Aufgrund des sinkenden Interesses der Minderheit an politischer Vertretung, sanken die Mandate 1993 auf vier und sie verloren ihren Senatssitz. Dies ist unter anderem auch damit zu begründen, dass der kulturelle Zusammenhalt immer schwächer und die Integration immer stärker wird. Trotz des sinkenden Interesses an der Politik und dem schwächeren Zusammenhalt der Minderheit als in den 80igern, unterstütze die BRD immer wieder die Förderung der Kultur, dem Bau neuer Häuser und Begegnungsstätten mit Geldern. Der Hauptgedanke der deutschen Regierung liegt darin, eine stärkere kulturelle Bindung mit Polen aufzubauen. Dies auch im Hinblick auf die EUOsterweiterung. Letztendlich muss man sagen, dass die deutsche Minderheit nicht vollends in das polnische Volk integriert ist. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die ältere Generation der Aussiedler sich nicht mit der polnischen Kultur identifizieren kann, und die Sicht auch aufgrund der Vertreibungen von 1945 eingeschränkt und belastet ist. Die jüngere Generation ist dagegen fast vollständig integriert und kann sich auch mit der polnischen Kultur identifizieren.

2.2 Die Entwicklung der deutschen Aussiedler in Rumänien

Es ist geschichtlich belegt, dass Deutsche seit über 850 Jahren auf dem Gebiet des jetzigen Rumäniens leben. In Laufe der Zeit differenzierten sich verschiedene Siedlungsgebiete mit den dazugehörigen Gruppen. Hier wären die Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben, Bessarabiendeutsche, Deutschböhmen und Durlacher zu nennen. Betrachtet man die Demographie, so ist ersichtlich, dass sich im Vergleich zum Jahre 1930 mit 745421 deutschen Aussiedlern und dem Jahr 1977 mit 227398 Aussiedlern, die Zahl verringert hat. Führt man die Betrachtung fort, so ergibt sich für 1992 eine Anzahl von 119646 Deutschen in Rumänien und neueste Schätzungen belaufen sich auf etwa 50000 Deutsche. Die Faktoren, die dabei eine ganz wesentliche Rolle spielen, werde ich später näher erläutern und fundiert darstellen. Mit dem Erreichen einer so geringen Anzahl von Deutschen in Rumänien lässt sich erkennen, dass die Siedlungsgeschichte an sich zum Erliegen gekommen ist. Zu einem großen Teil sind die Deutschen aus Rumänien nach Deutschland ausgewandert. Die bis 1999 in die BRD eingewanderten Deutschen aus Rumänien haben eine Zahl von knapp 430000 Menschen erreicht.

2.2.1 Ein historischer Überblick über die Entwicklung bis 1918

Eine generelle Unterscheidung der Deutschen in Rumänien kann man mit Hilfe der Herkunftsgebiete, Siedlungsgebiete und dem Einwanderungs-Zeitpunkt vornehmen. Ich möchte mich auf die beiden zahlenmäßig am meisten vorkommenden Gruppen konzentrieren. Das wären zum einen die Siebenbürger Sachsen und zum anderen die Banater Schwaben.

Die sehr früh einsetzende Niedersiedlung der Siebenbürger Sachsen erfolgte im Zusammenhang mit der deutschen Kolonisation im Osten. Diese wird auf das 12. Jahrhundert datiert und die Siebenbürger Sachsen stellen somit die älteste Gruppe von deutschen Aussiedlern dar. Diese wurden durch den damaligen ungarischen König unterstützt und sollten zum einen sicherheitspolitische Aspekte und zum anderen wirtschaftspolitische Aspekte dienen. Durch die Aussiedler vermochte man den Tataren zu trotzen und das Land besser vor Feinden zu schützen. Außerdem konnte man so die ungarischen Gebiete besser landwirtschaftlich nutzen als man es bisher machte. Die Siebenbürger kamen ursprünglich aus dem fränkischen Gebiet linksseits des Rheines und zogen nach Osten, um diesen zu kolonisieren. Schon in den frühen Anfängen wurden den Siebenbürger Sachsen mit dem "Andreanum" Rechte zu gesichert, die bis dato einer Minderheit nicht gemacht wurden. Der ungarische König Geysa II. erkannte die Vorteile solcher Versprechungen und Abmachungen und diese sollten sich durch den Eifer der deutschen Aussiedler auch wirtschaftlich positiv auswirken. Die Vorteile, die für Aussiedler daraus erwuchsen waren beachtlich. Sie konnten den Richter und Pfarrer ihrer Gemeinden frei wählen, sie genossen eine gewisse Zollfreiheit und konnten freie Märkte in Anspruch nehmen. Die Vorteile, die schon eingangs erwähnt wurden für den König lassen sich noch genauer differenzieren - so konnte er über ein beachtliches Mehr an Geld verfügen, durch den Jahreszins, den die Aussiedler zu entrichten hatten und außerdem mussten sie den Kriegsdienst für den König leisten. Natürlich hatten die Siebenbürger Sachsen auch eine rechtliche Vertretung. Die Sächsische Nationaluniversität stellte seit 1486 diese Behörde dar. Sie bildete somit das notwendige Fundament für eine Selbstverwaltung. In den Folgejahren änderte sich auch der Status der evangelisch-lutherischen Kirche. Sie wurde auch politisch selbständig und hatte einen gewissen Handlungsfreiraum gegenüber der königlichen Herrschaft. Mit dem Jahr 1557 genoss die Minderheit der Siebenbürger Sachsen auch Religionsfreiheit. Im Vorfeld der Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1722, waren schon im 16. Jahrhundert fast in jeder Gemeinde eine Schule vorzufinden. Damit stellt das kulturelle System ein zu der Zeit weit entwickeltes dar. In den darauffolgenden Jahrzehnten waren die Gebiete der Siebenbürger Sachsen immer wieder Schauplatz von Kriegen und Auseinandersetzungen. Die damit resultierenden Veränderungen im Herrschaftssystem konnten aber der Identität der Sachsen nicht aufbrechen. Erst nach dem Ausgleich von Österreich und Ungarn mit dem Folgen der Doppelmonarchie wurde die politische Autonomie der Sachsen aufgehoben. Die Banater Schwaben begannen ihre Siedlungsgeschichte erst im 18. Jahrhundert. Ein Grund war auch die scheidende Türkenherrschaft am Ende des 17. Jahrhunderts in diesem Gebiet und der damit einhergehenden Gründung einer Provinz, die zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte. Durch die bereits erwähnte Türkenherrschaft wurde das Land beim Rückzug stark zerstört. Außerdem erlitt die Wirtschaft während der Herrschaftszeit herbe Rückschläge und siedelte sich letztendlich auf einem sehr geringen Niveau an. Die Ziele der deutschen Aussiedler ergeben sich durch die obengenannten Umstände, die sie vorfanden. Sie versuchten einerseits das Land wieder für die Landwirtschaft zu nutzen, andererseits versuchten sie, den Handel wieder anzukurbeln und so die Wirtschaftssituation wieder zu verbessern. Die Banater Schwaben wurden in diesem Zusammenhang in drei Phasen angesiedelt. Während der ersten Phase um 1722 bis 1726 siedelten sich etwa 15000 bis 20000 Menschen an. In der zweiten, die sich von 1740 bis 1780 erstreckte, siedelten sich etwa 22300 Menschen an. Die letzte Phase erstreckte sich von 1780 bis 1790 und es wurden circa 15000 Menschen nochmals angesiedelt. Die Banater Schwaben kamen ursprünglich aus dem Raum Rheinlandpfalz, Trier und Lothringen. Den Schwaben wurden von Seiten der Regierung auch Versprechungen bezüglich der Entlassung der Abgaben gemacht. Die Schwaben verfügten über eine gute handwerkliche Ausbildung sowie über umfangreiche Kenntnisse in der Landwirtschaft - darauf beruhen auch die Versprechungen seitens der Regierung.

2.2.2 Die Situation zwischen 1918 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges stellten sich die wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die Deutschen im vollem Ausmaß dar. Die wirtschaftlichen Strukturen sind mit dem verlorenen Krieg und dem Fall der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn zusammengebrochen. Auch die Diskriminierung setzte sehr rasch ein. Um die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Situation der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben zu sichern oder sogar zu verbessern, erklärten sie 1919 die Zugehörigkeit zum Königreich Rumänien. In Verträgen von 1919 und 1920 wurden die Gebiete auch dem Königreich Rumänien zugesprochen. Für die Siebenbürger Sachsen bestand nach dem Krieg eine Art Gruppenautonomie. Dies brachte rechtliche und wirtschaftliche Vorteile. Diese wirtschaftlichen Vorteile wurden aber durch die Agrarreform von 1921 wieder zunichte gemacht. In diesem Zusammenhang wurden den Siebenbürger Sachsen ihr Vermögen enteignet. Außerdem wurden die Mittel für die schulische Ausbildung drastisch gesenkt. Dadurch und mit der Einführung des rumänischsprachigen Unterrichts wurden die sprachlichen Bezüge zum Deutschen Reich geschmälert. Trotzdem bestand für die deutsche Minderheit die Möglichkeit einer politischen Vertretung im Parlament sowie die Wahrnehmung der Presse- und Versammlungsfreiheit. Nach dem Ersten Weltkrieg hatten die nationalsozialistischen Bewegungen einen regen Zulauf. Diese Bewegungen kamen aber mit den konservativen Parteien in Konflikt, die diese einerseits als eine Gefahr für die rumänische Regierung andererseits als eine Gefahr für die deutschen Aussiedler sahen. Mit der Einsicht, dass das Deutsche Reich mehr wirtschaftliche Vorteile als Nachteile bringt, sah man sich in der rumänischen Regierung dazu gezwungen, die Politik auf das Deutsche Reich auszurichten. Damit konnten sich die deutschen Aussiedler den Zugriff des Deutschen Reiches nicht mehr entziehen.

2.2.3 Die Situation während des Zweiten Weltkrieges und die Folgen

Die Entscheidungen des Deutschen Reiches wirkten sich fast unmittelbar auf die deutschen Aussiedler in Rumänien aus. Die Gründe ergeben sich aus der wirtschaftlichen und kulturellen Abhängigkeit Rumäniens von dem Deutschen Reich. Mit den Rahmenbedingungen des Nichtangriffpaktes zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich konnte die Sowjetunion am 26.6.1940 Bessarabien und Nordbukowina besetzen. Durch das Zusatzprotokoll wurde aber auch abgesichert, dass noch bevor die Sowjetunion diese Gebiete besetzte, die Deutschen umgesiedelt wurden. Den Deutschen wurden Gebiete um Danzig, Wartheland, Oberschlesien, Böhmen und Mähren sowie im Sudetenland zugeteilt. Mit dem Abtreten von Teilen des Siedlungsgebietes der Siebenbürger Sachsen von Rumänien an Bulgarien wurde das Gebiet der Sachsen erstmals in ihrer Entwicklung getrennt. Durch diese Verschiebungen sowie Demographieveränderungen sank die Zahl der Deutschen in Rumänien um mehr als 30%. Die Deutschen, die in Ungarn und Rumänien lebten sollten noch die Abhängigkeit zum Deutschen Reich erfahren. Die Abkommen von 1942 und 1943 vom Deutschen Reich mit Ungarn und Rumänien sicherte dem Reich wehrfähige Deutsche für die SS und Wehrmacht. In diesem Zusammenhang beteiligte sich Rumänien auf Seiten des Deutschen Reiches am Fall Barbarossa - dem Russlandfeldzug. Man erhoffte sich dadurch verlorene Gebiete einerseits und eine Gebietsvergrößerung andererseits, auf Kosten der Sowjetunion zu erreichen. Mit der immer aussichtsloser werdenden Lage für das Deutsche Reich bei diesem Feldzug, sank auch allmählich die Bereitschaft Rumäniens auf der Seite des Reiches zu bleiben. Deshalb gab es auch einen Putschversuch am 23.8.1944, der mit der Absetzung der Regierung einherging. Das entscheidende Ziel verfehlte man jedoch. Mit dem Eintreten auf Seiten der Alliierten versuchte man, einen Anspruch auf Gebiete zu erlangen, die man auf Seiten des Deutsches Reiches nicht hätte bekommen können. Dieser Plan schlug fehl und man erhielt auch als Folge des Ausgangs des Zweiten Weltkrieges das sowjetische Staatssystem. Mit dem Besetzen durch die Sowjetunion änderten sich die Bedingungen für die Deutschen dramatisch. Man sah sich nun dem ehemaligen Feind gegenüber und dieser konnte nun über die deutschen Aussiedler verfügen, wie er es für richtig hielt. Die Banater Schwaben und die Siebenbürger Sachsen bekamen sehr bald zu spüren, was man von ihnen hielt. In den Folgejahren waren die Deutschen entrechtet und wurden zusehends, auch in aller Öffentlichkeit, diskriminiert. Jedoch war die Situation nicht durch Verfolgung und Vertreibung charakterisiert. Dieser Schmach konnten die Deutschen entrinnen. Es ist aber zu erwähnen, dass die Politik der neuen Regierung, die durch die Sowjetunion maßgeblich gelenkt wurde, Rache an den verbliebenen Deutschen üben wollte. Die ersten Schritte der Sowjetunion sahen wie folgt aus: Im Januar 1945 verschleppte man die Deutschen zwangsweise zur Arbeit, in denen dafür vorgesehene Lager. Zwar protestierte man auf Seiten der rumänischen Regierung über solche Maßnahmen, diese Proteste wurden jedoch von der sowjetischen Regierung nicht gehört. Die Deportierten, es kamen circa 15% der 75000 ums Leben, konnte nach ihrer Entlassung in die DDR oder BRD integrieren. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen waren bereits zwischen den Regierungen ausgearbeitet. Natürlich waren die Zwangsverschleppungen nicht alles gewesen. Zwischen 1946 und 1950 konnten die Deutschen nicht wählen gehen. Ihnen wurde die Partizipation verwehrt. Außerdem verloren sie ihren landwirtschaftlichen Besitz durch die folgende Agrarreform. Die schlechten Bedingungen für die Deutschen sollten sich auch nicht nach der Gründung der Volksrepublik Rumänien am 30.12.1947 verbessern. Im Gegenteil, durch die politischen Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang folgen sollten, wurden das meiste Vermögen verstaatlicht. Durch diese Verstaatlichung wurden private Dienstleister wie Banken, aber auch die Industrie in die öffentliche Hand überführt. Ebenso mussten die gut ausgebildeten Deutschen in Gefängnisse oder aber in Arbeitslager. Dadurch wurde der rumänischen Wirtschaft qualifizierte Arbeitnehmer entrissen. Die Lage sollte sich erst nach Stalins Tod verbessern. Bis 1964 wurden fast alle Arbeitslager, in denen Deutsche und Rumänen arbeiteten, geschlossen. Außerdem wurden die Enteignungen der Deutschen, die konzentriert kurz nach dem Krieg stattfand, versucht wieder rückgängig zu machen, in dem man ihnen Häuser und Grundstücke anbot. Die Erfahrungen, die Deutsche durch diese Behandlung nach dem Krieg machten, sollten sie jedoch nicht mehr vergessen.

2.2.4 Bedingungen unter der Regierung von Nicolae Ceau_escu

Betrachtet man die Gesamtheit der Regierungszeit von Ceau_escu, so kann man sagen, dass die Bedingungen für die Deutschen in Rumänien sich nicht wesentlich weiterentwickelt haben. Anders ausgedrückt, es gab keine Reformen, die im wesentlichen für die Verbesserung der deutschen Lebensbedingungen charakteristisch waren. Im Jahr 1965 hingegen, in der Anfangszeit von Ceau_escu, gab es verschiedene Reformen, die Verbesserungen brachten. Zu diesen gehörten auch die Liberalisierungsmaßnahmen von Ceau_escu. Diese Maßnahmen machten eine Gründung von Räten möglich, die die Deutschen in wichtigen Angelegenheiten vertreten sollten. Außerdem folgte eine Welle von Verlagsgründungen sowie Fernsehsendungen, die sich mit der deutschen Kultur beschäftigten. Doch nun musste die rumänische Regierung unter Ceau_escu eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Denn die gewünschten Erfolge, ja eine Integration der Deutschen in die Kultur von Rumänien, fand nicht statt. Die deutschen Aussiedler hatten nämlich die Behandlung kurz nach dem Krieg nicht vergessen. Die Diskriminierung und Entrechtung war zwar schon lange nicht mehr vorzufinden, jedoch die Folgen immer noch spürbar. Mit der Aufnahme von Gesprächen beider Regierungen im Jahr 1967, dass heißt von der BRD und Rumäniens, ergaben sich auch neue Möglichkeiten. Viele Deutsche machten auf ihren Veranstaltungen Vorschläge für eine Ausreise nach Deutschland. Diese Forderungen brachte auch der ,,Rat der Werktätigen" bei Ceau_escu vor. Dieser unterbreitete der deutschen Regierung ein Angebot, welches die Zusammenführung getrennter Familien vorsah. Im Endergebnis stieg die Zahl der deutschen Aussiedler, die Rumänien verlassen wollten, immer mehr an. Waren es in den Jahren 1950 bis 1967 noch 900 Aussiedler im Jahr, so stieg die Zahl auf über 3400 jährlich in den Jahren von 1968 bis 1971 an. Die Bundesrepublik Deutschland, in Vertretung durch Bundeskanzler Helmut Schmidt, ging ein Abkommen mit Ceau_escu ein. Dieses sah vor, dass Rumänien circa 15000 Deutschen die Ausreise ermöglichen sollte und Rumänien im Gegenzug einen Pauschalbetrag pro Person bekam. Ceau_escu willigte natürlich ein, da er so eine willkommene Möglichkeit sah, seinen Haushalt durch die Deutschen aufzubessern. Waren es anfangs noch 5000 DM pro Person, so steigerte sich der Betrag auf über 7500DM während der Wende.

In den 80igern hatte Rumänien mit einer Wirtschaftskrise zu kämpfen. Damit sollte sich nicht nur die Situation der einzelnen rumänischen Bevölkerung verschlechtern, sondern auch die der deutschen Aussiedler. Mit der Inflation sank auch die Lebensqualität der Bevölkerung dramatisch. Die Qualität sank auf das Nachkriegsniveau. Zum Zerfall der Wirtschaft kam auch noch der Fall des rumänischen Ceau_escu-Regims am 22.12.1989 infolge von nicht mehr zu vertretenen sozialen und kulturellen Bedingungen. Mit der Öffnung der Grenzen nahmen etwa 110000 Menschen die Möglichkeit war, Rumänien binnen kürzester Zeit zu verlassen.

2.2.4 Die Situation in der Gegenwart

Während der Wende wollten viele Deutsche Rumänien verlassen und in Deutschland ein neues Leben beginnen. Zwar bestand für die zu integrierenden Deutschen in der BRD auch die Chance, dass die Lebensbedingungen schlecht waren, dies konnte aber die meisten nicht abschrecken. In den Folgejahren erwuchs in Rumänien eine immer größerwerdende Korruption in der Politik und Wirtschaft. Die sinkende Wirtschaftskraft Rumäniens sowie steigende Arbeitslosigkeit verschlechterte die Situation zusätzlich. Jedoch gab es auch positive Erscheinungen, die durch die neue Regierung initiiert worden waren. In der neuen Verfassung wurde zum Beispiel die Gleichheit aller festgelegt Außerdem wurde auch die Wahrung der kulturellen und sozialen Besonderheiten von Minderheiten in die Verfassung aufgenommen. Die politische Vertretung der Minderheiten im Parlament wurde dadurch unterstützt, dass man diesen, falls sie durch die Wahl keine Stimme erhielten, einen Abgeordnetenplatz bekamen. Das Deutsche Forum, durch das sich die deutsche Minderheit vertreten ließ, erhielt auch staatliche Zuwendungen. Ihnen standen durch die Verfassung garantiert auch die Presse- und Versammlungsfreiheit zu. Hinzu kamen Entschädigungszahlungen, die die wirtschaftliche Situation der Deutschen verbessern sollten. Trotz der Zuwendung durch den Staat und den wirtschaftlichen und sozialen Hilfen, brachen die Ausreiseanträge der Deutschen nicht ab. Deswegen sah sich die Regierung der BRD dazu gezwungen, die steigenden Anträge durch politischen Maßnahmen zu senken. In Folge dessen wurden die Aufnahmebedingungen verschärft, die Freizügigkeit der deutschen Aussiedler in der BRD teils eingeschränkt und finanzielle Mittel gekürzt. Natürlich wirkten diese Maßnahmen einerseits auf die bereits integrierten deutschen Aussiedler, andererseits auf die deutschen Aussiedler in Rumänien negativ. Man hatte sich andere Maßnahmen der BRD vorgestellt und man befürchtete, dass die eigene Situation in der BRD schlechter werden würde oder aber keine Aussiedler mehr einreisen dürften. Deshalb forderten sie diese Maßnahmen nachzubessern oder ganz aufzugeben.

2.2.5 Die Stabilisationsversuche der rumänischen Regierung

Beide Regierungen, sei es die deutsche oder die rumänische, wollten auf keinen Fall, dass die Zahl der Aussiedler, die nach Deutschland wollten, wuchs. Dies brachte zum einen wirtschaftliche Probleme bei der BRD und zum anderen verlor Rumänien einen kulturellen Teil, den es zu bewahren galt. Deshalb verbesserten beide ihre politischen Beziehungen und verabschiedeten neue Rahmenbedingungen. Als Folge dessen wurden die ,,Verträge übe Freundschaftliche Zusammenarbeit" verabschiedet. In denen wollte man die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation der Deutschen in Rumänien verbessern und die verbliebenen Deutschen halten. Um dies auch medizinisch zu unterstützen, wurden verschiedene Projekte initiiert, die die medizinische Situation in Rumänien und in den Auffanglagern in Deutschland verbessern sollten. Insgesamt investierte die BRD seit der Wende bis 1995 rund 130 Millionen DM. Natürlich hatten auch die Deutschen in Rumänien ihre Vorstellungen von dem, was es zu verbessern galt. Ihre Vorschläge wurden über das Deutsche Forum vertreten. In erster Linie wollte man die Arbeitsmarktsituation und die Studienbedingungen verbessern. Dies wurde auch zum Teil realisiert. In den letzten Jahren wurden immer mehr Institutionen für die Deutschen gegründet, um ihre Kultur besser in die rumänische Gesellschaft einzubinden. Dies machte es auch möglich, dass viele Deutsche sich zum Bleiben entschieden. Insgesamt kann man sagen, um die Situation weiter zu verbessern und dass keine Deutschen mehr aus Rumänien nach Deutschland übersiedeln wollen, muss man die finanziellen und politischen Hilfen weiter erhalten. Nicht zu letzt müssen sich die Rumänen und die Deutschen einander nähern und tolerieren.

2.2 Die Entwicklung der deutschen Aussiedler in Russland und der Sowjetunion

Zwischen Russland und der Bundesrepublik Deutschland gab es seit der Mittelalter eine Vielzahl von Kontakte. Diese Kontakte entwickelten sich zumeist aus wirtschaftlichen Beziehungen, bzw. dem Bestreben der Regierung das eigene Territorium zu vergrößern und die eigene Macht auszubauen. Folglich waren es auch zumeist Personen, die dem Staate gedient haben, Kaufleute, die in der Wirtschaft tätig waren und Geistliche, die insgesamt die ersten Kontakte knüpften. Dieses Bestreben ging einher mit der Politik von Iwan III.. Dieser versuchte in seiner Regierungszeit, am Ende des 15. Jahrhunderts, Siedler für das eigene Reich zu gewinnen, um die Wirtschaft und die Landwirtschaft weiter auszubauen. Diese Politik wurde von Peter dem I. am Ende des 17 Jahrhunderts weiter fortgesetzt. Man wollte fähige Bauern und Handwerker auf sehr lange Zeit binden. Den Höhepunkt dieser Politik stellte Katharina II. dar. Ab diesem Zeitpunkt, etwa von 1762 bis 1796, versuchte man den Einfluss des russischen Reiches im Bereich des Schwarzen Meeres sowie dem Balkan weiter auszubauen. Dasselbe Bestreben konnte man aber auch durch die russische Regierung in Polen beobachten. Insgesamt wollten man einen wirtschaftlichen Ausbau des eigenen Landes erreichen. Der Grundgedanke äußerte sich folgendermaßen: man wollte ausländische Arbeiter nach Russland holen, da der eigene Arbeitsmarkt nicht die notwendigen Reserven barg. Nur so glaube man, die eigene Wirtschaft zu beleben und die Machtstellung weiter ausbauen zu können.

Um den Aufenthalt dieser Arbeiter zu verbessern und möglichst viele Personen zu binden, versuchte man bestimmte politische Maßnahmen zu initiieren. Darunter fiel auch das Einladungsmanifest von Katharina II.. Es wurde im Juli 1763 erlassen und eröffnete den ausländischen Arbeitern eine Reihe von Rechten. Es wurde den Arbeitern zugesichert, dass sie eine Religionsfreiheit, die Befreiung vom Militärdienst, Steuerfreiheit bis 30 Jahre und eine Selbstverwaltung genießen durften. Dies waren zu der Zeit insgesamt recht beachtliche Rechte und so nahmen auch viele Menschen diese Möglichkeit war. Dabei ist aber zu beachten, dass die Mehrheit dieser Personen durch den Siebenjährigen Krieg, sehr große Anteile ihrer Güter verloren hatten und so neu beginnen wollten. Versucht man die Menschen zu erfassen, so ergeben sich folgende Zahlen: 1764 bis 1767 verließen rund 25000 Menschen Deutschland. Darunter waren auch Franzosen und Holländer.

Der kleinere Teil der Menschen siedelte sich im Raum Petersburg an. Der größere Teil in den sogenannten Wolgasteppen. Am Anfang erhielten die Kolonisten ca. 30 ha Land. Damit konnten sie ihren Geschäften nachgehen. Man muss aber hierbei die einzelnen Rechte der Bauern unterscheiden. Obwohl alle Bauern dem Ruf Katharinas gefolgt waren, konnten sie nicht alle dieselben Rechte in Anspruch nehmen. Es sind auf der einen Seite die Regierung und auf der anderen Seite die Landesherren zu unterscheiden. Die Kolonisten, die auf Werbung der Regierung sich in einem bestimmten zugeteilten Gebiet niederließen, konnten alle Rechte in Anspruch nehmen, die ihnen aus dem Manifest zustanden. Diejenigen aber, die auf Werbung der Landesherren kamen, mussten Abgaben leisten. Insgesamt muss man sagen, dass anfangs die wirtschaftlichen Ergebnisse der Kolonien nicht beachtlich waren. Zum Teil war man auf Seiten der Regierung enttäuscht, dass die Wirtschaft nicht schneller qualitativ anstieg. Man wollte aber an der eingeschlagenen Politik festhalten und setzte fortan Regierungsleute für die jeweilige Selbstverwaltung der einzelnen Kolonien ein. Damit wollte man die wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben.

2.3.1 Die Einwanderungen in das Schwarzmeergebiet

Vorraussetzung für die Besiedlung des Gebietes um das Schwarze Meer war der Sieg von Katharina der Großen gegen die Türkei. Im Endergebnis konnte Russland beachtliche Gebiete sichern. Dies wurde in den Friedensverträgen von 1774 und 1792 festgehalten. Damit konnte sich Russland weite Teile der Nordküste des Schwarzen Meeres sichern. In der Folgezeit war die Siedlungspolitik dahingehend charakterisiert, dass sie noch keine Deutschen, wohl aber Griechen und Slawen ansiedelten. Die Deutschen sollten erst ab 1785 folgen. Natürlich konnte nicht jeder, der aus aussiedeln wollte, auch wirklich zur Kolonisierung beitragen. Die russische Regierung stellte eine Zahl von Kriterien auf, die es ermöglichen sollten, eine besonders hohe Koloniequalität zu erlangen. Der Beschluss aus dem Jahre 1804 sah vor, dass die Siedler schuldenfrei sein mussten, und dass sie keine Kriminellen waren. Man bevorzugte bei der Vergabe des Landes gesunde, kinderreiche Familien, die auch auf lange Sicht gesehen, das Land kolonisieren konnten. Die Aussiedler hatten zudem auch eine Vielzahl an Gründen, die sie zum Aussiedeln bewegten. Darunter waren etwa Hungersnöte im eigenen Land und materielle Armut. Aufgrund dieser Vorbedingungen und auch unter den Reisebedingungen, unter denen die Siedler nach Russland kamen, ließ eine Vielzahl an Krankheiten und Lebensmittelmangel aufkommen. Deshalb lag die Quote der tatsächlich Anzusiedelnden bei etwa 66%. Ein Drittel starb schon auf dem Weg nach Russland aus den oben genannten Gründen. Die Siedler, die überlebten, konnten sich in den Gebieten Odessa, Kutschurgan, Beresan und auf der Krim ansiedeln. Dies erfolgte in einem Zeitraum von 1804 bis 1810. Insgesamt siedelten sich etwa 55000 Deutsche in den neuen Kolonien an. Vorzugsweise arbeiteten sie als Handwerker und Bauern, um die wirtschaftliche Situation in der jeweiligen Kolonie aufzubauen und zu verbessern.

2.3.2 Die Ansiedlungen und Kolonisierung im 19. Jahrhundert

Am Anfang jeder Begründung einer Stadt oder einer Besiedlung eines häufen sich eine Reihe von Problemen. So entwickeln sich auch bei der Kolonisierung eine Reihe von Problemen, die teilweise recht kompliziert gestalten können. Solche Probleme können etwa schnell eintretender Nahrungsmangel sein, der aufgrund der Fehlinterpretation des Bodens oder aber durch Naturkatastrophen erfolgt. Hinzu können auch Versorgungsschwierigkeiten mit Materialen für den Bau neuer Häuser auftreten. Die Regelung der Partizipation der Stadt-, Gebiets- oder Koloniebewohner muss auch solchermaßen geregelt werden, dass keine Beeinträchtigungen entstehen. In den Schwarzmeerkolonien waren diese Probleme teilweise auch vorhanden. Doch konnten diese Probleme die rasche Entwicklung der Kolonien nicht bremsen. Jede Familie, die sich ansiedeln konnte, erhielt anfangs 65 ha Land. Dieses Land konnten sie selber bewirtschaften und auch an die nächste Generation weiter vererbt werden. Damit blieb das Land im eigenen Besitz. Diejenigen Bauern, die aufgrund des schlechten Bodens oder nicht Vorhandensein von genügend Anbaufläche, die Bevölkerung nicht ausreichend ernähren konnten, wurde Land zusätzlich zugeteilt oder an diese Bauern wurde Land verpachtet. Außerdem wurde auch die Versorgung mit Handwerksgütern, für den täglichen Bedarf, damit gesichert, dass Handwerker keine Einschränkungen für ihren Beruf bestand. In Folge dessen konnte so Kleidung, Fuhrwerke, Möbel etc. günstig hergestellt werden und musste nicht aus einer schon bestehenden Siedlung angefahren werden. Für Fragen der Kolonisten stand auf russischer Seite das ,,Fürsorgekomitee für ausländische Aussiedler" zur Verfügung. Damit konnten dringend notwendige Fragen kompetent geklärt werden. Hinzu kommt, dass durch die Unterstützung dieses Komitees auch andere Kulturpflanzen in die Landwirtschaft der Kolonien Einzug fanden. Dies waren zum Beispiel neue landwirtschaftliche Pflanzen, einheimische Nutztiere, Obst- und Gemüseanbau. Vorher wurden vorrangig Kulturpflanzen und Nutztiere verwendet, die aus dem Ursprungsland kamen. Was außerdem noch zu bemerken wäre, ist die rasch einsetzende Wirtschaftsverflechtung der Kolonien mit dem russischen Markt. Dadurch konnte der Getreidehandel wesentlich ausgebaut werden und die Koloniewirtschaft beachtlich unterstützen. In diesem Zusammenhang entwickelten sich auch die Verkehrswege und wurden auch gut ausgebaut. Dies sollte einer weiteren, intensiveren, Kolonisierung und Bewirtschaftung entgegenkommen.

2.3.3 Die Situation der Aussiedler während des Ersten Weltkrieges

Aufgrund der oben beschriebenen wirtschaftlichen Verbindungen, sei es zu anderen Kolonien oder aber in die russischen Städte, konnten sich die Aussiedler rasch in die bestehende Gesellschaft integrieren und wurden auch toleriert und respektiert. Dies auch vom Vorteil, da zu einem Großteil die Versorgung mit Lebensmitteln aus den Bereichen der Kolonien kamen, und so eine Entgegenwendung gegen die Kolonien von Seiten der russischen Regierung, womöglich auch in Hungerkatastrophen hätte enden können. Hinzu kam, dass es bis dahin der russischen Politik widersprach, sich gegen die Kolonien zu wenden, da man durch sie versuchte, die nicht bewirtschafteten Gebiete zu nutzen. Dahingehend äußerte sich auch die Integration der deutschen Aussiedler gegenüber dem russischen Volk, dass die deutschen Aussiedler der russischen Armee, in Krisenzeiten, Unterstützung gewährten. Ein Beispiel hierfür wäre die Unterstützung der russischen Armee während des Krimkrieges 1853 bis 1856, wo die russische Armee durch Lebensmittel versorgt wurde.

Doch auch auf der russischen Seite entwickelten sich Strömungen, die gegen die Deutschen gerichtet waren. Diese Gruppe nannte man die Slawophilen. Sie befürchteten, dass die deutschen Aussiedler in der Wirtschaft eine Vormachtstellung erreichen könnten, und so den russischen Markt beherrschen. Deshalb wurde eine Politik gefordert, die eine derartige Situation verhinderte und die Deutschen verdrängte. Durch das Fremdengesetz von 1887 wurde dieser Forderung nachgekommen. In Folge dessen verließen in den Folgemonaten über 40000 Deutsche die russischen Kolonien. Durch diese Politik wurde auch die Kultur der Deutschen angetastet. Man versuchte das Schulwesen zu reformieren und die deutsche Sprache zu verdrängen. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde ein weiteres Gesetz erlassen, dass die Stellung der Deutschen weiter schmälern sollte. Es wurde als das Liquidationsgesetz bezeichnet. Durch dieses Gesetz wurde ein Streifen von 150km, von der Grenze bis ins Landesinnere, den Deutschen Bauern entzogen und hatte 1915 den wirtschaftlichen Ruin als Folge. Daraufhin verließen viele Deutsche, während der Anfangsjahre des Krieges, Russland.

2.3.2 Das Umsturz am Ende des Ersten Weltkrieges

Es kam im März 1917 zur Abdankung des Zaren Nikolaus dem II. Daraufhin wurde eine vorläufige Regierung ins Leben gerufen, welche die Staatsgeschäfte leiten sollte. In einer Erklärung der neuen Regierung stellte man klar, dass man von nun an allen Einwohner, einschließlich der Aussiedler, volle Bürgerrechte garantierte. In diesem Zusammenhang gründeten sich auch mehrere deutsche Autonomiebewegungen, die für eine wirtschaftliche und rechtliche Gleichberechtigung kämpften. Diese Bewegungen entstanden aber zu einem ungünstigen Zeitpunkt in der Novemberrevolution von 1917. Dadurch war deren weitere politische Entwicklung gefährdet. Solcherlei Autonomiebewegungen wurden auch zum Großteil im Sommer 1918 wieder abgeschafft und es wurden dafür neue Institutionen gegründet. Durch das Vorankommen der Mittelmächte im Osten, gerieten viele russische Gebiete, auf denen Kolonien sich befanden, in die Hände der Mittelmächte. Am Höhepunkt der Besetzung, am 9. Februar 1918, erhofften sich die deutschen Kolonien, dass sie entweder im Schutz der Mittelmächte weiter existieren konnten, oder aber zwangsweise in andere Gebiete der Mittelmächte siedeln konnten. Diese Hoffnungen erfüllten sich jedoch nicht. Die deutsche Regierung sah es als zu arbeitsintensiv an, die deutschen Aussiedler umzusiedeln. Statt im Schutze des Deutschen Reiches zu stehen, wurden sie nun von kriminellen Banden überfallen.

1922 wurde die Sowjetunion gegründet. In Folge dessen hatten die Wolgadeutschen anfangs der 20iger Jahre mit verschiedenen Umstellungen zu kämpfen. Darunter war auch die Umstrukturierung ihres Gebietes. 1924 fasste man das Wolgagebiet zur Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik zusammen. Als Endergebnis dieser russischen Strukturierungspolitik wurden 1925 verschiedene Rayons gegründet. Zum Anfang waren es noch fünf Rayons. Diese Zahl sollte sich bis 1931 auf acht erhöhen. Einzelne Rayons waren in Georgien, Aserbaidschan, im Altaigebiet und auf der Halbinsel Krim, nördlich des Schwarzen Meeres. Mit dieser neuen Gliederung konnte man auch neue Verwaltungseinrichtungen aufstellen, die es ermöglichen sollten, noch effektiver die koloniale Wirtschaft zu erfassen. Außerdem war man auf Seiten der russischen Regierung bemüht, die Kultur der Deutschen wieder zu pflegen und so führte man die deutsche Sprach ein den deutschen Kolonien wieder ein. Dies sollte im wesentlichen die Kommunikation verbessern. Hinzu kamen auch deutsche Zeitungen, Theater und Verlage.

2.3.5 Die Situation während des Zweiten Weltkrieges und seine Auswirkungen

Das Unternehmen Barbarossa war lang geplant gewesen durch die deutsche Regierung. Obwohl man die Situation auf russischer Seite erkannte, hatte man mit einer derartigen Übermacht der Deutschen und der hervorragenden Technik nicht gerechnet. Deshalb war es auch nach dem Beginn des Feldzuges am 22.6.1941 für die russischen Behörden nicht mehr möglich, westliche Gebiete zu evakuieren und auf die dortigen deutschen Aussiedler, Druck auszuüben. Nach der deutlichen Niederlage in Stalingrad musste die deutsche Regierung den Rückzug in Kauf nehmen. Adolf Hitler wollte aber auf keinen Fall einen hastigen Rückzug, sondern das Halten der Stellung bis zum letzten Mann. Diese Strategie sollte den Deutschen zum Verhängnis werden. Aufgrund der andauernden Durchhaltepolitik wurde vielen deutschen Soldaten und Aussiedlern die Möglichkeit genommen, sich in Sicherheit zu bringen. Der deutsche Angriff veranlasste aber auch die russische Regierung, sehr hart mit den deutschen Aussiedlern umzugehen und zu deportieren. Entweder schickte man sie nach Sibirien oder aber nach Kasachstan, wo sie in Arbeitslager arbeiten mussten. Bis Ende 1941 wurden so rund 800000 Deutsche deportiert. In den Folgejahren sollten noch einmal etwa 100000 folgen. In den Arbeitslagern mussten sie Arbeiten, wie dem Bau von Industrieanlagen, Bahnlinien und Straßen verrichten.

Die Deutschen, die im Raum des Schwarzen Meeres angesielten waren, verließen ihre Kolonien in zwei Wellen. Die erste Welle startete im November des Jahres 1943 und versuchte direkt zur Reichsgrenze zu gelangen und dort Schutz und Unterkunft zu genießen. Diese 90000 Menschen hatten nur das allernötigste bei sich. Der zweiten Welle schlossen sich rund 130000 Menschen an. Beide Wellen sollte zur Reichs-Osterschließung dienen und wurden deshalb in Polen angesiedelt. Dieser Ansiedlung schloss sich eine Einbürgerung an, die die BRD anerkannt hat. Bei Kriegsende wurden viele Deutsche durch die schnell heranrückende russische Armee überrascht und wurden in Arbeitslager deportiert. Durch diese menschenverachtenden Maßnahmen wurden etwa 30% der Deportierten getötet. Hinzu kam, dass auch eine Vielzahl von Familien getrennt wurden. Durch das Bemühen des Bundeskanzlers Adenauer, konnten im September 1955 die deutschen Kriegsgefangenen in die BRD zurückkehren. Diese bekamen aber keine Entschädigung für das Leid, welches ihnen im Jahre 1941 angetan wurde. Die Aussiedler, die in Russland blieben, mussten ihre Höfe und das Vieh in Kolchosen zusammenfassen lassen.

2.3.6 Die Bestrebungen nach Unabhängigkeit in der heutigen Zeit

Die deutschen Aussiedler hatten in der UdSSR mit Diskriminierung und Isolation zu kämpfen. Diese Lebensbedingungen wurden begünstigt, dass sie keine voll anerkannten Bürger der UdSSR waren. Sie hatten erheblichen rechtliche Einbußen hinzunehmen. Seit 1955 versuchte man mit der Regierung einen Konsens zu erlangen, der es ermöglichte, dass deutsche Siedlungen wieder ihre Autonomie erlangen konnten. Man versuchte ein Sozial- und Bildungswesen aufzubauen, dass deutsche und sowjetische Elemente beinhalten sollte. Man versuchte, eigene Verlage, Zeitungen und einen Rundfunk neu aufzubauen. Dies wurde aber durch die sowjetische Regierung verhindert, bzw. teilweise gebremst, da man zu dem Zeitpunkt von keiner Integration der Deutschen in die UdSSR sprechen konnte. Durch Gorbatschow konnte aber die deutsche Aussiedlerpolitik wesentlich vorangetrieben werden. Die sowjetischen Politik stand unter dem Zeichen Glasnost und Perestrojka, was soviel heißt, wie Transparenz und Umgestaltung. In diesem Zusammenhang versuchte man in den Jahren von 1987 bis 1989, auch mit der sowjetischen Regierung abermals zu verhandeln. Es gab einzelne Einigungen, die darauf hoffen ließen, dass die deutschen Gebiete wieder eine Autonomie bilden könnten. Das ganze erreichte seinen Höhepunkt damit, dass das Zentralkomitee der KPdSU die Deportationen während des Zweiten Weltkrieges aufs schärfste verurteilte. Doch kam es auch dazu, dass sich Gegner der Deutschen formierten und eine andere Politik gegen die Deutschen forderte. Dies führte 1990 und 1991 dazu, dass zahlreiche Deutsche aussiedelten, da sich ihre Situation abermals verschlechterte und sie nicht als gleichberechtigt galten. Während man auf Seiten der Deutschen eine Autonomie wünschte, hatte man auf sowjetischer Seite kein Interesse daran und lehnte kategorisch ab. Nach dem August-Putsch von 1991 änderte sich die Politik der neuen Regierung nur minimal und es kam schließlich dazu, dass eine Autonomie grundsätzlich abgelehnt wurde. Obwohl man zwischen Bundeskanzler Kohl und Boris Jelzin, der für die neue Regierung stand, ausgearbeitet hatte, dass man eine Autonomie ins Auge fassen könnte. Letztlich führte die Politik Russlands dazu, dass etwa 350000 Deutsche aussiedeln wollten und über 900000 einen Ausreiseantrag gestellt hatten, da sie ihre Ansichten nicht erfüllt sahen.

3. Quellenangabe

Informationen zur Poltischen Bildung Informationen über Aussiedler und Länder

Deutsche Presse Agentur Artikel über Russlanddeutsche

Internet (Informationen Aussiedler) www.info/themen/aussiedler.htm

Politik Buch Klasse 10 Zahlen, Statistiken etc.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Die Geschichte der deutschen Aussiedler
Note
1-
Autor
Jahr
2001
Seiten
24
Katalognummer
V100163
ISBN (eBook)
9783638985925
Dateigröße
534 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Aussiedler
Arbeit zitieren
Michael Liesk (Autor:in), 2001, Die Geschichte der deutschen Aussiedler, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100163

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